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Überblick

Das Semesterthema „Ozean-Grenzflächen“ im Sommersemester 2015 beschäftigt sich mit der Frage, wie kleinskalige Prozesse (im Nano- und Mikrobereich) an marinen Grenzflächen globale Kreisläufe beeinflussen und warum wir uns – eine Gesellschaft, die mit Umweltverschmutzung und Klimawandel konfrontiert ist – für sehr grundlegende Problematiken der Naturwissenschaften interessieren sollten. Das Semesterthema setzt zwei wissenschaftliche Schwerpunkte: technische Aspekte der modernen Analytik und biogeochemische Rückkopplungseffekte, wie beispielsweise Erwärmung, Versauerung und Eutrophierung, die durch Schlüsselprozesse an Grenzflächen ausgelöst werden können.

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Überblick

Das Semesterthema startet im April mit einer Konferenz-Session bei der European Geosciences Union General Assembly in Wien. Im Laufe des Sommersemesters finden in Kiel eine Reihe von Vorträgen und Workshops zum Thema „Ozean-Grenzflächen“ statt und das Semesterthema endet mit der Co-Organisation der SOLAS (Surface Ocean Lower Atmosphere Study) Open Science Conference, die eine passende Plattform für Diskussionen zur Thematik Ozean-Atmosphären-Kopplung bietet. Zusätzlich wird während der Konferenz die öffentliche Ausstellung „Future Ocean Dialogue“ mit einem im Rahmen des Semesterthemas neu entwickelten Ausstellungsmodul zu sehen sein.

Kontakt: Anke Schneider, schneider@phc.uni-kiel.de

 

 

 

 

VORTRAGSREIHe

Grenzflächen im Ozean – Kleinskalige Prozesse mit globaler Wirkung

Die Vortragsreihe „Grenzflächen im Ozean – kleinskalige Prozesse mit globaler Wirkung” bringt während des Sommersemesters 2015 nationale und internationale Forscher nach Kiel. Ziel der Vortragsreihe ist es, über die faszinierende Forschung des Themas „Ozean-Grenzflächen“ zu berichten und insbesondere den Einfluss von Prozessen in mikroskopischen Größenbereichen auf globale Rückkopplungsmechanismen aufzuzeigen.

Der Zusammenhang zwischen solch kleinskaligen Prozessen und deren globaler Wirkung wird während einstündiger Abendvorträge von geladenen Experten veranschaulicht. Die Vortragsreihe richtet sich vor allem an die interessierte Öffentlichkeit und Studierende aller Fachbereiche, sowie an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zwei der Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.

Termine: 19.5., 26.5., 16.6., 30.6., 2.7., 9.7. und 9.9.
Veranstaltungsorte: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Wissenschaftszentrum und Audimax

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VORTRAGSREIHe

Grenzflächen im Ozean – Kleinskalige Prozesse mit globaler Wirkung

Redner

(Institut)

Datum/Zeit

Ort

Titel

Prof. Martin Wahl

(GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel)

19.05.2015/17:00

Hörsaal, GEOMAR (Westufer)

"Der Ozean in klein: Klimawandel in einem Wassertropfen?"

Prof. (em.) Michael Grunze

(Universität Heidelberg)

26.05.2015/17:00

Hörsaal, GEOMAR (Westufer)

„Wie Mikroorganismen Schiffe bremsen“

PD Dr. Frank Melzner

(GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel)

16.06.2015/17:00

Hörsaal, GEOMAR (Westufer)

„Warum der Ozean saurer wird und was die Muscheln dazu sagen“

Dr. Oliver Wurl

(Institut für Chemie und Biologie des Meeres, uni Oldenburg)

30.06.2015/17:00

Hörsaal, GEOMAR (Westufer)

„Marine Oberflächenfilme – Wo sich Ozean und Atmosphäre treffen“

Prof. Peter Liss

(University of East Anglia, UK)

02.07.2015/17:00

Wissenschaftszentrum

“The Case of the Oceans’ Plankton”

Prof. Erik Zettler

(Sea Education Association, Woods Hole, USA)

09.07.2015/17:00

Hörsaal, GEOMAR (Westufer)

“Life in the Plastisphere: Global impacts of microbial interactions on marine plastic waste”

Prof. Hans Joachim Schellnhuber

(Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung)

09.09.2015/16:30

Audimax

„Menschheitserbe Meer: Seine Bedeutung, unsere Verantwortung“

Plakat (pdf)

Flyer (pdf)

Kontakt: Anke Schneider, schneider@phc.uni-kiel.de

 

TECHNISCHER WORKSHOp

Anwendungsmöglichkeiten und Perspektiven von Cavity Enhanced Optical Detection Techniken in den Meereswissenschaften

Workshop: 20./21. April 2015
Ort: Uni Kiel, Leibnizstr. 1, Raum 105
Vorträge
Programm

Cavity Enhanced Optical Detection Techniken, wie zum Beispiel Cavity Ringdown, sind in den Meereswissenschaften nützliche Werkzeuge geworden. Um den wissenschaftlichen Fortschritt auf diesem Gebiet voranzutreiben und neue marine Anwendungsmöglichkeiten zu diskutieren, wird dazu ein Workshop in Kiel organisiert. Der zweitägige technische Workshop bringt bis zu 30 nationale und internationale Experten, die diese neuen Analysemethoden anwenden und weiterentwickeln an einen Tisch. Dabei wird die Anwendung bei Feldversuchen für die Spurengasanalytik einschließlich der Messung von Isotopen kritisch durchdacht, um Stärken und Schwächen der Methode zu identifizieren und um einen Wegweiser für Entwicklungsperspektiven zu erstellen.

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TECHNISCHER WORKSHOp

Anwendungsmöglichkeiten und Perspektiven von Cavity Enhanced Optical Detection Techniken in den Meereswissenschaften

Spektroskopie und Cavity Enhanced Absorptions-Spektroskopie hat sich als ein vielversprechendes Mittel für viele Bereiche der Meeresforschung entpuppt. Insbesondere erleichtert die kommerzielle Verfügbarkeit von robusten und anwenderfreundlichen Geräten den Einsatz auf See. Dennoch sind vor allem bei schwierigen Bedingungen gründliche Tests und die Kontrolle von Präzision und Genauigkeit des Instruments erforderlich. Zusätzlich bringen die direkte Analyse von Seewasserproben und die Überführung von Substanzen in die Gasphase Probleme mit sich, welche die neue Technik an ihre Grenzen stoßen lässt. Da sich mehr und mehr Forscher mit der Thematik beschäftigen und erste wissenschaftliche Veröffentlichungen mit marinem Bezug erschienen sind, ist es an der Zeit, internationale Experten auf diesem Gebiet zusammenzubringen, um Stärken und Schwächen der Methode zu analysieren und diskutieren. Die Teilnehmer des Workshops werden daraufhin zusammen an einem  Übersichtsartikel ‘Marine Applications of Cavity Enhanced Optical Detection Schemes’ arbeiten, der in einem internationalen Wissenschaftsjournal veröffentlicht wird.

 

Topics of the workshop with several talks  (see programme) will be:
1.    Intercomparison Studies
2.    Field performance
3.    Isotope Analysis
4.    Emerging Marine Applications

Additionally there will be two highlight talks on:
•    ‘New developments and applications of cavity enhanced spectroscopies: from optical physics to healthcare’ (Grant Ritchie, University of Oxford, UK) and
•    ‘Cavity enhanced detection in liquids using waveguides’ (Hans-Peter Loock, Queen's University, CA)

Kontakt: Anke Schneider, schneider@phc.uni-kiel.de

MICROLAYER WORKSHOP

Oberflächenfilme im Ozean und biogeochemische Rückkopplungen im Erdsystem

Workshop: 1.-3. Juli 2015
Ort: Wissenschaftszentrum Kiel, Fraunhoferstr. 13
Vorträge
Programm

An der Meeresoberfläche finden wichtige Austauschprozesse zwischen Ozean und Atmosphäre statt. Die dem Austausch zugrunde liegenden Mechanismen sind von verschiedenen physikalischen, biologischen und chemischen Faktoren abhängig, wobei durch die Komplexität des Systems noch viele Unbekannten existieren. Daher ist es schwierig, die Rolle des Ozeans im Klimasystem in Gänze zu verstehen und vorherzusagen.
Während des dreitägigen Workshops werden etwa 40 nationale und internationale Experten zu diesem Thema arbeiten, um Wissenslücken zu benennen und elementare nächste Schritte zu identifizieren.

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MICROLAYER WORKSHOP

Oberflächenfilme im Ozean und biogeochemische Rückkopplungen im Erdsystem

Die globale Relevanz kleinskaliger Prozesse steht oft im Zusammenhang mit dem Vermögen, biogeochemische Rückkopplungsmechanismen zu beeinträchtigen oder sogar auszulösen. Im Fokus des Workshops stehen die verschiedenen Prozesse an der Wasser-Luft-Grenzfläche mit dem Ziel, deren Rolle im Erdsystem besser zu verstehen. Da sich auch Umweltveränderungen auf biogeochemische Rückkopplungsmechanismen auswirken, werden der Einfluss von Erderwärmung, Ozeanversauerung und Eutrophierung kritisch in die Diskussionen mit einbezogen. Die Ergebnisse des Workshops werden in einem Weißbuch zusammengefasst.


Themengebiete des Workshops:
1.    Sea Surface Microlayer Characteristics – Physical, biological, chemical
2.    Gas exchange processes
3.    Aerosols – Production and emission
4.    Advanced & remote methodologies
5.    Interactions in a changing climate / Anthropogenic forcing
6.    Modelling of processes across the sea surface microlayer

Für jedes der sechs Themenfelder wird es einen Übersichtsvortrag zum aktuellen wissenschaftlichen Stand und offenen Fragen geben, sowie einen thematischen Vortrag, der neue Ansätze, Methoden und Visionen kontrovers diskutiert.

Kontakt: Anke Schneider, schneider@phc.uni-kiel.de

EGU special session

Ocean Interfaces

Convener: Hermann Bange
Co-conveners: Gernot Friedrichs, Michael Cunliffe and Anke Schneider
Während der EGU General Assembly 2015 in Wien, Österreich vom 12.-17. April wird eine Special Session zum Thema Ocean Interfaces stattfinden (www.egu2015.eu).

Am Freitag, den 17. April, zwischen 13:00 und 15:00 Uhr werden sieben Forscher ihre Wissenschaft bei der PICO BG3.5 Session: 'Ocean Interfaces' präsentieren.

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EGU special session


PICO BG3.5 (OS co-listed) Session: 'Ocean Interfaces'
Large scale changes in the ocean are often driven by small scale processes mediated by interfaces between various compartments such as sediment/ocean, ocean/atmosphere (e.g., SOLAS science), cell/seawater and particle/seawater interfaces. However, the underlying processes and mechanisms occurring at the ocean interfaces are largely unknown and therefore their impact on large scale changes is difficult to predict. This session will bring together experimentalists and modelers from chemistry, biology, geochemistry and physical oceanography to discuss the latest developments of the investigation of the accumulation, transformation and transport of climate-relevant substances at and across the different ocean interfaces. 

2-Minute-Madness (Chairperson: HW Bange, G Friedrichs) and PICO Viewings
Schedule: http://meetingorganizer.copernicus.org/EGU2015/pico/17674
Abstracts: as pdf

Presentations
Sum-Frequency Generation Spectroscopy for Studying Organic Layers at Water-Air Interfaces: Microlayer Monitoring and Surface Reactivity
Kristian Laß, Joscha Kleber, Hermann Bange, and Gernot Friedrichs

Interfacial Water Structure from Freshwater to Saltwater Brines
Paul Covert, Kailash Jena, and Dennis Hore

Investigating the pathway for the photochemical formation of VOCs in presence of an organic monolayer at the air/water interface.
Liselotte Tinel, Stéphanie Rossignol, Raluca Ciuraru, and Christian George

Linking the Presence of Surfactant Associated Bacteria on the Sea Surface and in the Near Surface Layer of the Ocean to Satellite Imagery
Bryan Hamilton, Cayla Dean, Naoko Kurata, Alex Soloviev, Aurelien Tartar, Mahmood Shivji, William Perrie, and Susanne Lehner

Utö Atmospheric and Marine Research Station - a new Baltic Sea ICOS-site for sea-atmosphere research
Lauri Laakso, Tuomas Laurila, Timo Mäkelä, Juha Hatakka, Tero Purokoski, Riikka Hietala, Tuomo Roine, Pertti Jämsen, Sami Kielosto, Eija Asmi, Harry Lonka, Pekka Alenius, Achim Drebs, Jukka Seppälä, Pasi Ylöstalo, and Timo Tamminen

Using eddy covariance and Earth observation products to investigate the Indian Ocean as a source/sink of trace gases to the atmosphere
Alex Zavarsky, Tobias Steinhoff, and Christa Marandino

Constraining the climatology of CO2 ocean surface flux for North Atlantic and the Arctic
Iwona Wróbel and Jacek Piskozub

Kontakt: Anke Schneider, schneider@phc.uni-kiel.de

 

AUSSTELLUNGSMODUL

Wie atmet der Ozean?

Zum ersten Mal wird die Thematik der „Ozean-Grenzflächen“ in die umfangreiche Cluster-Ausstellung eingebunden. Zusammen mit anderen wissenschaftlichen Themen, die im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ erforscht werden, wird das neu entwickelte Ausstellungsmodul gezeigt. Es wurde im Rahmen des Semesterthemas "Ocean Interfaces" gemeinsam mit dem Team Public Outreach im Cluster für die Future Ocean Dialogue-Austellung entwickelt. Dieses Modul beinhaltet ein Experiment zum Mitmachen sowie Informationstafeln zur aktuellen Forschung „Ozean-Grenzflächen".

Mehr zur Ausstellung: www.futureocean.org/dialogue

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AUSSTELLUNGSMODUL

Letztes Jahr hat die Ausstellung Future Ocean Dialogue erfolgreich ihre Premiere in Brasilien gefeiert: mehr als 20.000 Besucher haben die Exponate über die Kieler Meereswissenschaften an fünf verschiedenen Orten im Land gesehen. Dieses Jahr wurde an der Uni Kiel die Wanderausstellung zum ersten Mal deutschem Publikum vorgeführt, wobei dies nicht das Ende ihrer Reise ist: Die nächsten Stationen in Deutschland und im Ausland sind schon geplant.

Das neue Ausstellungsmodul „Wie atmet der Ozean?”, das im Rahmen des Semesterthemas „Ozean-Grenzflächen“ entwickelt wurde, zeigt, wie der Ozean Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufnimmt und was ohne unsere Meere passieren würde.

Das neue Modul wird zum ersten Mal im öffentlich zugänglichen Bereich der SOLAS Konferenz im Audimax vom 7. bis 11. September zu sehen sein.
Öffnungszeiten: 16:00 - 18:30 Uhr
Erste Tests für das Experiment können hier angeschaut werden.

Mehr zur Ausstellung: www.futureocean.org/dialogue

Kontakt: Anke Schneider, schneider@phc.uni-kiel.de

Surface Ocean Lower Atmosphere Study (SOLAS)

Open Science Conference 2015

Das Semesterthema endet mit der Co-Organisation der SOLAS (Surface Ocean Lower Atmosphere Study) Open Science Conference, die eine ideale Plattform für Diskussionen zur Thematik Ozean-Atmosphäre-Kopplung bietet. Geplante Themenbereiche der Konferenz beinhalten „Greenhouse Gases and the Oceans", „Air-Sea Exchange”, „SOLAS“ and Society” and „Integrated Studies”.

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Surface Ocean Lower Atmosphere Study (SOLAS)

Die internationale Konferenz mit etwa 300 Teilnehmern ist eingebettet in das offizielle 350. Jubiläum der Kieler Uni und findet vom 7.-11. September 2015 im Audimax statt. Die Konferenz wird vom internationalen SOLAS Projektbüro in Kiel (E. Breviere, S. Kontradowitz) zusammen mit dem lokalen Organisationskomitee geplant und durchgeführt:
Herrmann Bange, GEOMAR
Gernot Friedrichs, Kiel University
Christa Marandino, GEOMAR
Birgit Schneider, Kiel University
Emanuel Söding, ExCl Future Ocean

 

Im Rahmen der Vortragsreihe des Semester Themas „Ozean-Grenzflächen“ wird Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) während der Konferenz einen öffentlichen Nachmittagsvortrag mit dem Titel: „Menschheitserbe Meer: Seine Bedeutung, unsere Verantwortung“ geben.
Während der gesamten Konferenz kann die öffentliche Ausstellung “Future Ocean Dialogue” im Audimax besichtigt werden. Das neue Ausstellungsmodul „Wie atmet der Ozean?“, das als Teil des Semester Themas zusammen mit der Öffentlichkeitsabteilung entwickelt wurde, wird dort zum ersten Mal zu sehen sein.