Die acht verschiedenen Exponate der Ausstellung befassen sich mit Themen wie nachhaltiger Fischerei, Vermüllung der Meere, Ozeanbeobachtung, mit dem Klimawandel und Ozeanversauerung. Neu ist ein Exponat zum Thema Biodiversität, das im Rahmen von Forschungsarbeiten auf den Kapverden entwickelt wurde. Ziel von „Future Ocean Dialogue" ist es, die übergeordneten Forschungsthemen des Exzellenzclusters visuell und haptisch aufbereitet darzustellen und für die internationale Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ausstellung wird bis Ende Februar 2018 im OSCM zu sehen sein und soll sowohl den wissenschaftlichen Nachwuchs als auch Schulklassen ansprechen und für die Themen der Kieler Meeresforschung sensibilisieren.
Neben lange bereits erprobten Exponaten wurde mit dem Modul „Biodiversität auf den Kapverden" auch weiteres Thema in die Ausstellung integriert. Das jüngste Modul thematisiert die Forschung von Clustermitglied Dr. Henk-Jan Hoving vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Mit einem eigens für große Tiefen entwickelten Kamera-System, PELAGIOS, untersucht er Organismen in der Tiefsee rund um die Kap Verden. Zum ersten Mal erhielten Hoving und sein Team faszinierende Einblicke in die Unterwasserwelt des marinen Hotspots. Organismen tauchen vor der Linse auf, die selten oder noch nie gesichtet wurden. Von Tiefseetintenfischen über Salpen und Quallen bis hin zu Fischen und großen Räubern tummeln sich unerforschte Spezies in diesen Tiefen. Anders als bei herkömmlicher Probenentnahme, kann Hoving mit dieser Methode Organismen studieren, ohne sie aus ihrem natürlichen Habitat und Druckverhältnis lösen zu müssen. Highlights aus dem Videomaterial sind in dem neuen Exponat zu sehen.
Nicht nur die Biodiversität ist aufgrund der geografischen Lage der Kap Verden, der unterseeischen Topografie und den Meeresströmungen ein wichtiges Forschungsgebiet. Auch der Fischerei gilt ein Hauptaugenmerk: Fisch ist nach wie vor eine wichtige, wenn nicht die Lebensgrundlage vieler Kapverdianer. Ebenso lassen sich die Folgen des Klimawandels auf den Kap Verden bereits heute erahnen: der Sauerstoffgehalt des Atlantiks verändert sich messbar in der Region, es entstehen sogenannte Sauerstoffminimumzonen. Organismen, die bestimmte Mengen an Sauerstoff zum Überleben brauchen, wie zum Beispiel der Gelbflossen-Thun, werden in andere Bereiche der Wassersäule verdrängt. Hierdurch verändern sich die Beutegründe und damit in logischer Konsequenz auch die Überlebenschancen bestimmter Arten.
Der sorgsame Umgang mit dem Meer und der Natur ist auf den Kap Verden längst angekommen. Der Schutz von Ökosystemen und die Erhaltung der Fischgründe sind nicht nur lebensnotwendig, sondern sollen in Zukunft auch der Vernetzung und Weiterführung von global wichtigen Forschungsthemen im Zuge der Sustainable Development Goals (SDGs) dienen. Die Ausstellung „Future Ocean Dialogue" schafft hierfür eine Plattform, die den langfristigen Austausch von Forschenden und Öffentlichkeit und den Dialog zwischen Politik und Wissenschaft ausbauen soll. Auch die Schulklassen vor Ort profitieren von der Ausstellung. Mit extra in der Landessprache aufbereitetem Schulmaterial können Schülerinnen und Schüler im OSCM bis Februar 2018 Themen wie ‚Müll im Meer' interaktiv an den Exponaten aufarbeiten und mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort diskutieren.
Links
https://dialogue.futureocean.org/de/index.html (über die Ausstellung Future Ocean Dialogue)
www.cvoo.de/?id=89 (zur Webseite des OSCM)
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