R10: Beobachtungssysteme für den Ozean



Wie kann die Beobachtung des Ozeans verbessert werden?

Im Forschungsfeld „Beobachtungssysteme für den Ozean“ entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der chemischen und physikalischen Ozeanographie, Informatik, Geochemie, Geologie sowie aus den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften neue Ansätze mit dem Ziel, die globale und regionale Beobachtung des Ozeans nachhaltig zu verbessern – um den „Puls des Ozeans“ zu fühlen.

 

Die heute lokal, regional und weltweit zur Verfügung stehenden Informationen über den Zustand der Meeresumwelt genügen oftmals nicht, um das gesellschaftliche Informationsbedürfnis über den Ozean zufriedenzustellen. Die Daten über den Ozean werden vor allem benötigt, um natürliche Schwankungen im Meer zu verstehen und bezogen auf Tage, Jahre und Dekaden vorhersagen zu können. Die Forschenden im Exzellenzcluster nehmen die Daten darüber hinaus als Grundlage, um die Reaktionen des Ozeans auf den Klimawandel (wie Ozeanerwärmung, Versauerung, Sauerstoffmangel) beschreiben und einschätzen zu können. Weiter werden Daten über den Einfluss des Menschen auf den Ozean, beispielsweise durch Verschmutzung oder Verringerung der Biodiversität, benötigt, um ein nachhaltiges Management lebender mariner Ressourcen aufzubauen und den Meeresschutz zu verbessern.

Um das gesellschaftliche Mandat für Ozeanbeobachtungen einzulösen und sicherzustellen, dass die für Ozeanvorhersagemodelle benötigten Informationen zur Verfügung stehen, müssen fortschrittliche Messtechniken und –routinen entwickelt, getestet und eingesetzt werden. Daher ist es den Wissenschaftlern ein Anliegen, die globalen, regionalen und lokalen Ozeanbeobachtungssysteme systematisch und im Einklang mit wissenschaftlichen, technischen, rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln.

Zentrale Themen sind:

    • Vom Sensor zur Information: Daten einfacher verfügbar zu machen
    • Netzwerke für Ozeansysteme stärken
    • Kleine Inselstaaten (z.B. Kapverden) bei der Entwicklung ihrer Ozeanbeobachtungssysteme unterstützen

 

Nahtlose Workflows für die Daten Kap Verde Ozean-Observatorium
Das Cape Verde Ozean Observatory (CVOO) sammelt verschiedene Arten von Beobachtungsdaten, wie z. B. von verankerte Bojen und Satellitendaten. Die Daten werden gespeichert und verwaltet im Kiel Ocean Science Information System als Teil der Kieler Datenmanagement-Infrastruktur. Die zu untersuchenden Forschungsfragen umfasst alle Daten in Workflows des CVOO Kontext, beginnend mit der mobilen Datenerfassung, der Datenqualitätssicherung, der Datenverarbeitung für die Modellierung der Datenarchivierung bis hin zur Veröffentlichung.

Eine spezielle Forschungsfrage ist, wie man sinnvoll automatisch Herkunftsinformationen (Provenienz) sammelt, während die Daten-Workflows ausgeführt werden. Das Ziel ist es, die Meereswissenschaftler von den Routineaufgaben der Datenverwaltung zu entlasten um sich auf die interessanten Teile der Datenverarbeitung und Datenanalyse konzentrieren zu können.




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