02. September 2011 Tiefseefischerei unrentabel



Auf der Suche nach immer neuen Fanggebieten sind die weltweiten Fischereiflotten in den letzten Jahren bis in die Tiefsee vorgestoßen. „Bevor dort unreparierbare Schäden entstehen, wollten wir untersuchen, ob Tiefseefischerei überhaupt nachhaltig betrieben werden kann“, erklärt Dr. Rainer Froese vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR).

 

Zusammen mit Kollegen aus den USA, aus Kanada, Großbritannien, Portugal, der Schweiz und Neuseeland kommt er zu einem klaren Ergebnis: „Die Tiefseefischerei sollte mit ganz wenigen Ausnahmen eingestellt werden“, fasst er die gemeinsame Studie zusammen, die online in der renommierten Fachzeitschrift „Marine Policy“ erschienen ist. Die Studie legt dar, dass Tiefseefischerei gleich aus mehreren Gründen problematisch ist. So zerstören Tiefseetrawler mit ihren Grundschleppnetzen auch die Lebensgemeinschaften am Meeresboden. Zudem wachsen Fische in der Tiefsee sehr langsam, so dass die Bestände viel schneller überfischt sind als küstennahe.

Originalarbeit: Norse, E.A., S. Brooke, W.W.L. Cheung, M.R. Clark, I. Ekeland, R. Froese, K.M. Gjerde, R.L. Haedrich, S.S. Heppell, T. Morato, L.E. Morgan, D. Pauly, R. Sumaila, R. Watson: Sustainability of deep-sea fisheries, Marine Policy, 36 (2), 307-320, ISSN 0308-597X, dx.doi.org/10.1016/j.marpol.2011.06.008

Kontakt:

Rainer Froese, rfroese@ifm-geomar.de