18. September 2013 Petersen-Preis für Prof. Dr. Adina Paytan



International renommierte Isotopen-Spezialistin von der University of California Santa Cruz hält öffentlichen Abendvortrag am GEOMAR

Wenn es darum geht, vergangene Umwelt- und Klimabedingungen oder chemische und biologische Prozesse im Meer anhand von Isotopenspuren zu rekonstruieren, dann gehört Dr. Adina Paytan von der University of California Santa Cruz zu den weltweit anerkanntesten Spezialistinnen. Für Ihre zukunftsweisende Arbeit wird sie am kommenden Montag, 23. September, mit einer Exzellenz-Professur der Prof. Dr. Werner Petersen Stiftung ausgezeichnet.

 

Damit verbunden ist ein Forschungsaufenthalt und ein öffentlicher Abendvortrag am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Die Verteilung von Nähr- und Giftstoffen an Land und im Meer, die Auswirkungen der Ozeanversauerung, die Entwicklung des Kohlenstoffkreislaufs über hunderttausende von Jahren – die Liste der Forschungsinteressen von Dr. Adina Paytan ist lang. Besonders bekannt ist die in Israel geborene Wissenschaftlerin aber für die innovativen Methoden, mit denen sie und ihr Team sich diesen Themen nähern. Dr. Paytan ist eine der weltweit anerkanntesten Spezialistinnen, wenn es darum geht, Meeressedimenten, Korallen oder auch Mineralien ihre Geschichte zu entlocken, indem man die Verhältnisse bestimmter Isotope innerhalb der Materialien misst. Für ihre wegweisenden Arbeiten auf diesem Gebiet hat die Forscherin, die derzeit an der Universität von Kalifornien in Santa Cruz lehrt und arbeitet, schon viele internationale Auszeichnungen erhalten. In Anerkennung ihrer hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen verleiht ihr die Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung am kommenden Montag, 23. September, eine Exzellenz-Professur, die mit einem Forschungsstipendium von 20.000 Euro dotiert ist. Die Verleihung findet im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrags am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel statt.

Titel des Vortrags: „Impacts of Ocean Acidification on coral reefs – perspectives from a field study in Mexico“ (Auswirkungen der Ozeanversauerung auf Korallenriffe – Ausblicke einer Feldstudie in Mexiko)

Ort: Hörsaal des GEOMAR, Standort Ost, Wischhofstraße 1-3, 24118 Kiel
Zeit: Montag, 23. September 2013, 19 Uhr
Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.

Verbunden mit dem Preis ist außerdem ein zweiwöchiger Forschungsaufenthalt von Dr. Paytan am GEOMAR. Dabei geht es vor allem um gemeinsame Projekte mit dem Forschungsbereich „Marine Biogeochemie“, der sich ebenfalls intensiv mit der Rekonstruktion von gegenwärtigen und vergangenen Umweltprozessen anhand von Isotopenmessungen beschäftigt. „Kiel mit den Laboren des GEOMAR und entsprechenden Einrichtungen an der Christian-Albrechts-Universität gehört zu den deutschland- und europaweit führenden Standorten bei der Isotopenanalytik“, betont Professor Dr. Anton Eisenhauer, der die Arbeitsgruppe „Marine Isotopengeochemie“ am GEOMAR leitet. „Gemeinsam mit Dr. Paytan möchten wir die transatlantische Zusammenarbeit in diesem Bereich noch weiter ausbauen. Viele grundlegende Fragen zum Verständnis des Systems Erde sind nur mit ausgeklügelten Analysemethoden zu beantworten“, erläutert der Kieler Meeresforscher.

Zum gegenseitigen Austausch während Dr. Paytans Gastaufenthalts in Kiel gehört auch eine wissenschaftliche Seminar-Reihe mit dem Titel „Application of Isotopes in Earth, Ocean and Environmental Research“ (Anwendung von Isotopen in der Erd-, Ozean- und Umweltforschung ), die sich vor allem an Nachwuchskräfte in den Kieler Meereswissenschaften richtet.

Hintergrundinformation Dr. Paytan:
Dr. Paytan hat in den 1980er Jahren Geology und Biologie an der Hebrew University of Jerusalem studiert. Anschließend hat sie zunächst als Lehrerin gearbeitet, bevor sie noch einen Masterabschluss in Ozeanographie absolvierte. Damit wechselte sie an die Scripps Institution of Oceanography in San Diego (Kalifornien), eine der größten Einrichtungen auf dem Gebiet der Meeresforschungen weltweit. Dort promovierte sie über Barium als Indikator für vergangene Umweltbedingungen im Ozean. Spätere arbeitete sie für acht Jahre an der renommierten Stanford-University in Kalifornien, bevor sie 2007 an die Universität im ebenfalls kalifornischen Santa Cruz wechselte.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Anton Eisenhauer (GEOMAR; FB2-Marine Geosysteme)
aeisenhauer@geomar.de

Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811
jsteffen@geomar.de