Neben der Sammelaktion für Schulklassen entlang der Kieler Förde treffen sich Freiwillige an zahlreichen weiteren Standorten an der Ost- und Nordsee sowie an Binnengewässern wie dem Plöner See, dem Lanker See oder dem Einfelder See. Insgesamt erwartet die Kieler Forschungswerkstatt schleswig-holsteinweit in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung von mehr als 1.000 Teilnehmenden. „Wir haben in diesem Jahr so viele Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen wie noch nie", berichtet Henrike Bratz, Koordinatorin der Kieler Sammelaktion. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass die Plastikmüllproblematik derzeit eine große gesellschaftliche Präsenz habe und die Menschen sich zunehmend der damit verbundenen Gefahren bewusst werden. „Durch die Teilnahme am Coastal Cleanup Day setzen sich die Schülerinnen und Schüler aktiv mit dieser Problematik auseinander", ergänzt die Leiterin des Schülerlabors Dr. Katrin Knickmeier. „Gleichzeitig leisten sie selbst einen wichtigen Beitrag gegen die Verschmutzung der Meere und Ozeane."
Um die Schulklassen optimal auf ihren Einsatz beim Coastal Cleanup Day vorzubereiten, kommen die Lehrerinnen und Lehrer im Vorfeld zu einem Treffen in der Kieler Forschungswerkstatt zusammen. Hier erhalten sie alle notwendigen Informationen zur Organisation sowie zur Umsetzung der Sammel- und Sortieraktion am zugeteilten Strandabschnitt. Darüber hinaus geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ozean:labors den Lehrkräften Anregungen zur Vor- und Nachbereitung des Coastal Cleanups im Schulunterricht sowie Hintergrundinformationen zum Thema Müll im Ozean. Auch mit Materialien wie Eimern, Waagen, Sortierplanen und Greifern stattet die Kieler Forschungswerkstatt die teilnehmenden Schulen aus.
Bei der Sammelaktion für Schulklassen, die aus organisatorischen Gründen bereits am Freitag stattfindet, handelt es sich um eine geschlossene Veranstaltung. Privatpersonen können sich hier leider nicht spontan beteiligen. Wer sich am weltweiten Termin am Samstag, 15. September, privat einer Gruppe anschließen möchte, ist an folgenden Standorten herzlich willkommen:
- Der BUND trifft sich am Samstag, den 15.09.2018 um 10 Uhr in Möltenort, Uferweg/Ecke Fritz-Lau-Straße am Kiosk am Strandaufgang: https://goo.gl/maps/J6TfZ5ThVfy
- Die Kanu-Vereinigung Kiel e.V. paddelt zum Skagerrakufer in Friedrichsort und beginnt dort gegen 12:00 Uhr mit ihrer Sammlung. Teilnehmende können von Land aus gerne dazu stoßen.
- Die NABU-Gruppe Kiel trifft sich um 10 Uhr in Stein/Laboe am Parkplatz An der Au 2
Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich zum Coastal Cleaunup an der Kieler Förde eingeladen. Um Anmeldung bis 12. September an info@forschungs-werkstatt.de oder unter 0431/880-5916 wird gebeten. Dr. Katrin Knickmeier (Leitung Kieler Forschungswerkstatt und Laborleitung ozean:labor) und Katrin Kruse (Laborleitung ozean:labor und Citizen Science Projekte) stehen am Falckensteiner Strand auf Höhe der öffentlichen Toiletten „Am Rundklo" von 9 bis ca. 13 Uhr als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
Hintergrundinformation zum Coastal Cleanup Day:
Jährlich werden weltweit mehr als 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Hiervon landen nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) bis zu 12,7 Millionen Tonnen pro Jahr als Müll in den Ozeanen. Dies geschieht über verschiedene Wege wie die Fischerei und die Schifffahrt, die Offshore-Industrie, Müllkippen oder Abwässer und Flüsse.
Um auf die Verschmutzung der Gewässer durch unachtsam weggeworfenen Müll hinzuweisen, führt die Organisation „Ocean Conservancy" seit mehr als 30 Jahren jährlich am dritten Samstag im September den International Coastal Cleanup Day durch. Weltweit treffen sich Menschen, um an Ufern und Stränden von Flüssen, Seen und Meeren gemeinsam Müll zu sammeln. Die Funde werden sortiert, gezählt und nach einem international einheitlichen Schema erfasst und gemeldet. 2017 haben beim International Coastal Cleaunup Day knapp 800.000 Menschen mehr als 2.000.000 Müllteile gesammelt. Bei der Reinigungsaktion in Kiel befreiten im vergangenen Jahr über 650 Teilnehmende die Küstenlinie rund um die Kieler Förde auf einer 18,85 km langen Strecke von rund 725 kg Müll.
Über die Kieler Forschungswerkstatt
In den thematischen Laboren der Kieler Forschungswerkstatt beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Lehramtsstudierende mit wissenschaftlichen Fragestellungen aus den Meeres- und Nanowissenschaften, erfahren mehr über die gesellschaftlichen Aspekte von Energie, erhalten Zugang zu aktuellen Themen aus der humanmedizinischen und biologischen Forschung oder lernen, warum Boden mehr als nur Dreck ist. Die geisteswissenschaftlichen Werkstätten bieten Angebote aus dem Bereich Sprache und Theologie sowie zu historisch-politischen Themen. Zentrale Aufgaben der Kieler Forschungswerkstatt sind die Breiten- und Spitzenförderung junger Menschen ab dem Grundschulalter sowie die Lehreraus- und -weiterbildung.
Im ozean:labor beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler mit dem Lebensraum Meere und Ozeane und setzen sich mit aktuellen Themen aus der Meeresforschung auseinander. Es geht um den Einfluss des Menschen auf das Ökosystem Ozean und seine Bewohner. Der Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft" unterstützt das ozean:labor der Kieler Forschungswerkstatt.
Kontakt:
Henrike Bratz
Kieler Forschungswerkstatt
Telefon: 0431-880 5916
E-Mail: info@forschungs-werkstatt.de
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Presse-Material
Der von den Schülerinnen und Schülern am Strand gesammelte Müll wird sorgfältig sortiert, gezählt und nach einem international einheitlichen Schema erfasst, bevor er der „Ocean Conservancy" gemeldet wird.
Foto/Copyright: Kieler Forschungswerkstatt
Zigarettenkippen führten auch im Jahr 2017 die Liste der am meisten gefundenen Müllarten an. Bei der Sammelaktion entlang der Kieler Förde waren es 11.801 Stück, weltweit mehr als 2,4 Millionen.
Foto/Copyright: Kieler Forschungswerkstatt