11. Februar 2019 Wie finanzieren wir die Anpassung an den Klimawandel?



Strom- und Wärmeproduktion, Transport, Entwaldung und Viehhaltung verursachen Treibhausgase und tragen zum globalen Klimawandel bei. Forscherinnen und Forscher sind sich längst einig, dass aktuelle und künftige Maßnahmen zur Senkung der globalen Treibhausgasemissionen nicht ausreichen werden, um schwere Klimafolgen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen zu verhindern. Jetzt liegt es in unserer Hand, zukünftige Schäden zu verringern, indem wir uns an den Klimawandel anpassen. Welche Maßnahmen für solche Anpassungen geeignet sind und wie diese finanziert werden können, das steht im Mittelpunkt eines fachübergreifenden Workshops vom 6. bis 8. März. Ausgerichtet wird die Veranstaltung vom Lehrstuhl für Philosophie und Ethik der Umwelt der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Alle Interessierten sind zu der englischsprachigen Veranstaltung mit internationalen Expertinnen und Experten eingeladen.

 

Insbesondere ist der Workshop auf den Globalen Süden konzentriert, in dem ein Großteil der gefährdeten Menschen lebt. „Dort fehlt es oft an technologischen und finanziellen Mitteln, um Anpassungen an den Klimawandel umzusetzen. Die Menschen sind auf die Unterstützung anderer Länder und entsprechende Zusagen in den internationalen Klimaverhandlungen angewiesen", weiß Dr. Christian Baatz, Ko-Organisator des Workshops an der CAU und Postdoktorand im Kieler Exzellenzcluster „Future Ocean". Auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit könne in diesem Zusammenhang dringend notwendige Hilfe leisten. Allerdings „reichen die von der internationalen Staatengemeinschaft bereitgestellten Gelder nicht aus um wichtige Anpassungsmaßnahmen zu finanzieren", so der Umweltethiker, der sich im Rahmen seines von Future Ocean geförderten Forschungsprojektes mit der Verteilung von Geldern zur Anpassung an den Meeresspiegelanstieg am Beispiel kleiner Inselstaaten beschäftigt.

Aber wer hat den größten Anspruch auf die internationalen Gelder? Wie werden Sie zum jetzigen Zeitpunkt verteilt? Und wie sollen sie verwaltet werden? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, bringt der Workshop renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen an einen Tisch. Die Referentinnen und Referenten aus Deutschland, der Schweiz, Belgien, Schweden und Mexiko werden ihre Forschung u.a. zu aktuellen Vergabeverfahren, zur der Steuerung (Governance) von Anpassungszahlungen und zu Kriterien einer gerechteren Verteilung von Anpassungszahlungen zur Diskussion stellen.

Finanziell unterstützt wird die Veranstaltung durch die Akademie der Wissenschaften in Hamburg im Rahmen des „Forum Junge Wissenschaft" und das Graduiertenzentrum der CAU. Die Teilnahme ist kostenlos.
Um Anmeldung, für den ganzen Workshop oder einzelne Tage, wird gebeten unter financing.adaptation@posteo.de.

Das Wichtigste in Kürze:
Workshop: "Climate Change Adaptation Finance: How to Govern and Distribute Scarce Funding?"
Datum: 6. bis 8.3.2019
Zeit: ganztägig
Ort: Kiel, Leibnizstraße 1, Raum 105

Zum Programm (PDF):
www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2019/045-programme-workshop.pdf