26. Januar 2022 Eine wichtige Rolle in Zeiten des Umbruchs

Professor Dr. Martin Visbeck

Professor Dr. Martin Visbeck wird zum 1. Februar 2022 Mitglied im Wissenschaftsrat

Professor Dr. Martin Visbeck, Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und Leiter der Forschungseinheit Physikalische Ozeanographie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum 1. Februar 2022 in den Wissenschaftsrat berufen. Bis 2025 wird der Kieler Meeresforscher die 32-köpfige wissenschaftliche Kommission dieses Gremiums unterstützen, das sich mit einem breiten Spektrum wissenschaftspolitischer Fragestellungen von der Struktur des Hochschulsystems bis zur Weiterentwicklung der deutschen marinen Forschungsflotte beschäftigt.

 

Der Wissenschaftsrat ist das älteste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Europa. Seit 1957 beraten seine Mitglieder die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs. Zur 32-köpfigen wissenschaftlichen Kommission zählt ab 1. Februar 2022 auch Professor Dr. Martin Visbeck, Leiter der Forschungseinheit Physikalische Ozeanographie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier berief den renommierten Kieler Meeresforscher auf einen gemeinsamen Vorschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Hochschulrektorenkonferenz (HRK,) der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und der Leibniz-Gemeinschaft für eine Amtszeit bis 2025.

„Ich fühle mich durch das Vertrauen der Bundesregierung in meine Expertise geehrt und freue mich sehr auf die zukünftigen Aufgaben zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung unserer Wissenschaftssystems", sagt Professor Dr. Martin Visbeck. „Meine Aufnahme in den Wissenschaftsrat erfolgt zu einem spannenden Zeitpunkt: Der Klimawandel und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung stellen uns vor immense Herausforderungen und neue Anforderungen an Grundlagen- und Handlungswissen. Auf der anderen Seite bieten Open Science, Digitalisierung und internationale und transdisziplinäre Zusammenarbeit neue Chancen für die Forschung und die Lehre. Diese Veränderungsprozesse unterstütze ich sehr gern in der Zusammenarbeit mit hochkarätigen Kolleginnen und Kollegen im Wissenschaftsrat."

Für die aktuelle Legislaturperiode hat der Wissenschaftsrat Handlungsfelder vom Schutz der freien und pluralistischen Forschungslandschaft über einen verstärkten Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, digitale Souveränität, die Förderung von Talenten und Karrierewegen bis hin zu Investitionen in die Innovationskraft und einen Ausbau der Forschungsfinanzierung identifiziert. Dazu gehören auch die Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zum freien Zugang (Open Access), die Weiterentwicklung der deutschen marinen Forschungsflotte, Konzepte für eine moderne Ressortforschung oder auch die Begutachtung des Hochschulsystems in Schleswig-Holstein.

Professor Dr. Martin Visbeck studierte physikalische Ozeanographie in Kiel und wurde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) promoviert. Ab 1993 forschte er zunächst am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, ehe er 1994 an das Lamont-Doherty Earth Observatory an die Columbia-Universität New York wechselte. 2004 kehrte er einem Ruf auf eine Professur für Physikalische Ozeanographie folgend nach Kiel zurück. Von 2007 bis 2019 war er Sprecher des Kieler Exzellenzclusters „Future Ocean" und im Anschluss Sprecher des Future Ocean Netzwerks. Er ist Mitglied des deutschen Komitees für die Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, ehemaliger Präsident der Oceanography Society, Mitglied im Vorstand des International Science Council (ISC), Mitglied des Joint Scientific Committee des Weltklimaforschungsprogramms (World Climate Research Programme, WCRP) sowie vieler weiterer nationaler und internationaler Gremien. Er ist Autor von mehr als 100 wissenschaftlichen Aufsätzen in begutachteten Fachzeitschriften und wurde für seine Forschungsleistungen mehrfach international ausgezeichnet.