6. Kieler Marktplatz: Schiffsemissionen – alles heiße Luft?



Am 15.11.2011 fand bereits zum 6. Mal der Kieler Marktplatz in der Bürgschaftsbank statt.  Die Veranstaltung, die gemeinsam vom Exzellenzcluster Ozean der Zukunft und dem Maritimen Cluster Norddeutschland, Geschäftsstelle Schleswig-Holstein entwickelt und durchgeführt wird, hat sich mittlerweile als Plattform zum Wissenstransfer und zum Knüpfen von Netzwerken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft etabliert. Die Zielgruppen sind Wissenschaftler aus dem Exzellenzcluster sowie Repräsentanten aus den Firmen des Maritimen Clusters und aus der Politik. Über 50 Teilnehmer folgten der Einladung. Der Kieler Marktplatz griff das Thema Schiffsemissionen auf.

Die Schifffahrt hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzten. In bestimmten Küstenregionen ist die Belastung durch Schiffsemissionen sowohl für die dort lebenden Menschen als auch für die Umwelt erheblich. Beispielsweise emittieren die Dieselmotoren eines großen Kreuzfahrtschiffes, das in Hamburg im Hafen an der Pier liegt, 60 Tonnen CO2, 1,2 Tonnen NOx und 120 Kilogramm Ruß.

Daher traten bereits und treten auch noch in Zukunft reduzierte Grenzwerte für Schwefel- und Stickoxide in Kraft. Diese und zusätzlich hohe Treibstoffkosten zwingen die Schifffahrt zu einem tiefgreifenden Wandel.

Diese Entwicklungen haben eins gemeinsam: sie fordern einen aktuellen und dynamischen Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Kieler Meereswissenschaften und das Maritime Cluster Norddeutschland haben die Notwendigkeit zu nachhaltigem Wissenstransfer erkannt und fördern dies mit Veranstaltungen wie dem Kieler Marktplatz.

Beim 6. Kieler Marktplatz griffen die Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft verschiedene Aspekte zur Reduzierung der Schiffsemissionen auf.

Zuerst nahm Frau Prof. Dr. Matz-Lück (Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht) eine Einordnung in das Völker- und Europarecht vor. Weitere Grundlagen wurden durch die ökonomische Analyse von Frau Prof. Dr. Katrin Rehdanz (Institut für Volkswirtschaftslehre der CAU) gelegt. Die Photokatalyse als eine potenzielle Möglichkeit der Schadstoffzersetzung für die Schiffsemissionen erläuterte Prof. Dr. Rainer Adelung (Institut für Materialwissenschaften der CAU). Konkrete Möglichkeiten zur Einhaltung der Abgas-Emissionsgrenzwerte stellte Herr Stephan Titze (SDT Schiffsdieseltechnik Kiel GmbH) abschließend vor.

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