24. September 2015 Schülerprojekt der Kieler Forschungswerkstatt wird Forscherteam 2015



Online-Plattform „Bürger schaffen wissen“ zeichnet Citizen Science-Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ als Best-Practice aus

Die Citizen Science-Plattform „Bürger schaffen Wissen“ hat Wissenschaftler, Lehrer und Schüler des Projektes „Dem Plastikmüll auf der Spur“ zum Forscherteam des Jahres 2015 gekürt. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung der bundesweiten Online-Plattform „Bürger schaffen Wissen“ wird jährlich an vorbildhafte Initiativen vergeben.

 

„Dem Plastikmüll auf der Spur“ ist ein Bürgerprojekt des ozean:labors der Kieler Forschungswerkstatt und des IPN, in dem Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Chile gemeinsam mit ihren Lehrkräften und Meereswissenschaftlern Daten für die Forschung erheben und sich aktiv für die Vermeidung von Müll in den Weltmeeren einsetzen.

„Schülerinnen und Schüler haben in diesem Projekt Gelegenheit zu erfahren, wie Engagement und Lernen anhand aktueller gesellschaftlich wie wissenschaftlich bedeutsamer Themen zusammenlaufen. Der Austausch mit den chilenischen Schülerinnen und Schülern eröffnet dabei sicher noch eine ganz neue Perspektive, die im normalen Schulalltag wenig möglich ist. Ich beglückwünsche Katrin Kruse und ihr Team zu diesem tollen Projekt!“, sagt Prof. Dr. Ilka Parchmann, Vizepräsidentin der Christian-Albrechts-Universität und zuständig für Lehre, Wissenstransfer und Weiterbildung.

Überzeugt hatte die Jury von „Bürger schaffen Wissen“ vor allem der internationale Ansatz des Projektes, in dem sowohl interkulturelle als auch wissenschaftliche Kompetenzen vermittelt werden. Das Projekt mache deutlich, dass globale Probleme wie die Verschmutzung der Meere, nur durch internationale Zusammenarbeit gelöst werden können, so die Begründung der Jury.

„Schüler sind neugierige Entdecker, die sich gerne für ihre Umwelt engagieren. Die Möglichkeit, dass sie einen Beitrag zur naturwissenschaftlichen Forschung leisten können, motiviert sie noch zusätzlich“, erzählt Katrin Kruse, die als abgeordnete Lehrkraft das Citizen-Science-Projekt in der Kieler Forschungswerkstatt federführend koordiniert.

In diesem Jahr haben rund 450 Schülerinnen und Schüler im Alter von zehn bis 15 Jahren mit insgesamt 20 Lehrkräften in Deutschland und Chile gemeinsam rund um das Thema Plastikmüll an Stränden geforscht. Wo an deutschen und chilenischen Küsten befinden sich die größten Plastikmüllvorkommen? Aus welchen Gegenständen besteht der Plastikmüll in Deutschland und Chile? Woher kommt dieser Müll? Diese und weitere Forschungsfragen wurden in einem internationalen Netzwerk zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beantwortet. Dabei wenden Schülerinnen und Schüler wissenschaftliche Methoden zur Datenerhebung an, nehmen Proben am Strand und geben ihre Ergebnisse auf der Webseite www.save-ocean.org ein. Über die Webseite tauschen sich die deutsch-chilenischen Schülergruppen gleichzeitig über ihre Erfahrungen aus und diskutieren Lösungsansätze.

Im Frühjahr 2016 gehen erneut deutsche und chilenische Schülerinnen und Schüler auf Spurensuche. Das Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ wird dann auf die Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ausgeweitet. Zum ersten Mal soll dann die gesamte deutsche und chilenische Küste untersucht und miteinander verglichen werden.

Hintergrund
Das Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ ist das erste Citizen Science-Projekt der Kieler Forschungswerkstatt und wird vom ozean:labor unter Leitung der Meeresbiologin Dr. Katrin Knickmeier und Katrin Kruse, Lehrkraft für die Fächer Biologie und Chemie, durchgeführt. Internationaler Kooperationspartner ist die Arbeitsgruppe Meeresbiologie der chilenischen Universität Catolica del Norte in Coquimbo mit ihrem Projekt „Cientificos de la Basura“. Unterstützt wird das Projekt durch den Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie durch das Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein.
www.save-ocean.org
www.forschungs-werkstatt.de

„Bürger schaffen Wissen“ ist die zentrale Plattform für Citizen Science in Deutschland. Sie soll einen Überblick über Citizen Science-Projekte bieten und so Bürgerwissenschaften veranschaulichen und in der Öffentlichkeit bekannter machen. Die Online-Plattform ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaft im Dialog und dem Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung. Gefördert wird sie vom BMBF und dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft.
http://buergerschaffenwissen.de
http://buergerschaffenwissen.de/projekt/dem-plastikmuell-auf-der-spur

Kontakt

Katrin Kruse, Kieler Forschungswerkstatt, Telefon 0431-880-5914
kkruse@ipn.uni-kiel.de

Dr. Katrin Knickmeier, Kieler Forschungswerkstatt, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Telefon: 0431-880-5914
kknickmeier@uv.uni-kiel.de

Friederike Balzereit, Öffentlichkeitsarbeit Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Telefon: 0431-880-3032
fbalzereit@uv.uni-kiel.de



Presse-Material


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Nur weltweite Zusammenarbeit kann dazu beitragen, die Ozeane vor Verschmutzung zu schützen. Im Citizen Science-Projekt der Forschungswerkstatt verbinden sich deutsche und chilenische Schülergruppen, wie hier am Strand von Chile.
Foto/Copyright: Martin Thiel, Universität Católica del Norte


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Nur weltweite Zusammenarbeit kann dazu beitragen, die Ozeane vor Verschmutzung zu schützen. Im Citizen Science-Projekt der Forschungswerkstatt verbinden sich deutsche und chilenische Schülergruppen, wie hier am Strand von Chile.
Foto/Copyright: Martin Thiel, Universität Católica del Norte


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Das erste Citizen Science-Projekt der Forschungswerkstatt koordinieren die Meeresbiologin Dr. Katrin Knickmeier (links) und die Biologie- und Chemielehrerin Katrin Kruse (rechts).
Foto/Copyright: Future Ocean, Friederike Balzereit


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Müll am Strand sammeln, klassifizieren und in eine Datenbank eingeben. Diesen Aufgaben stellen sich die Schülerinnen und Schüler im Citizen Science-Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“.
Foto/Copyright: Future Ocean, Friederike Balzereit