01. Oktober 2015 Hohe Auszeichnung für GEOMAR-Direktor



Prof. Dr. Peter Herzig von Bundespräsident Joachim Gauck mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Der Direktor des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Prof. Dr. Peter Herzig, ist heute von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Professor Herzig wird damit für sein langjähriges Engagement auf dem Gebiet der Meeresforschung geehrt.

 

„Mit seinem Wirken habe er bedeutende Impulse für die Meeresforschung gesetzt und zur Lösung wichtiger und gesellschaftlich relevanter Fragestellungen beigetragen“, heißt es in der Widmung. Auch Ministerpräsident Torsten Albig gratulierte Herzig zu der Ehrung: „Mit dieser hohen Auszeichnung werden die herausragenden Verdienste von Professor Herzig gewürdigt. Seine außergewöhnlichen Erfolge in der Meeresforschung haben nicht nur ihn, sondern auch die Stadt Kiel und ganz Schleswig-Holstein weltweit bekannt gemacht“, so Albig.

Als Peter Herzig Ende 2003 nach Kiel kam, um die Leitung des gerade gegründeten Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) zu übernehmen, lag schon eine lange und erfolgreiche Karriere als Rohstoffgeologe hinter ihm. Nach seinem Studium an der RTWH Aachen und längeren Auslandsaufenthalten in Toronto, Ottawa und Southampton war er über die sächsische TU Bergakademie Freiberg an die Förde gekommen. Professor Herzig hatte sich auf die Suche nach mineralischen Rohstoffen am Meeresboden spezialisiert und unter anderem vielversprechende Gold- und Kupfer-Lagerstätten in den Gewässern vor Papua-Neuguinea entdeckt. Im Jahre 2000 erhielt er für seine Forschungsarbeiten den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. In Kiel baute er das aus dem Zusammenschluss zweier kleinerer Institute entstandene IFM-GEOMAR innerhalb weniger Jahre zu einer der weltweit führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Meeresforschung aus. Die Aufnahme des Instituts in die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren im Jahre 2012 war letztendlich die Konsequenz der Entwicklung zu einem Meeresforschungszentrum von überregionaler Bedeutung und hoher gesellschaftlicher Relevanz. Das GEOMAR hat heute etwa 900 Beschäftigte und einen Jahresetat von 70 Millionen Euro. Über den Aufbau der Kieler Einrichtung hinaus setze Professor Herzig mit hohem persönlichen Engagement bedeutende Impulse für die Meeresforschung: als Maritimer Koordinator der Landesregierung Schleswig-Holsteins, im Rahmen des von ihm mit gegründeten Konsortiums Deutsche Meeresforschung, als Meeresbotschafter der EU-Kommission und in vielen Gremien auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

„Meeresforschung ist Zukunftsforschung und trägt dazu bei, das Leben kommender Generationen auf dieser Erde zu sichern. Insofern ist es mir wichtig, zur Lösung globaler und gesellschaftlich relevanter Fragestellungen beizutragen, die die Meere und Ozeane betreffen“, so Professor Herzig in einer ersten Reaktion. „Die Meere werden für das Überleben der stetig wachsenden Weltbevölkerung in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen“, so Herzig weiter. Insofern sei es wichtiger denn je, sich mit den Chancen und Risiken, die die Ozeane bergen, auseinanderzusetzen. Fragen der Ernährung, der Rohstoffversorgung, der Energiegewinnung, aber auch der Schutz der Küstenbewohner vor marinen Naturgefahren wie Sturmfluten und Tsunamis und die Auswirkungen des Klimawandels stellen globale Herausforderungen dar, die ein koordiniertes Forschen und Handeln der internationalen Gemeinschaft erfordern, appelliert Herzig.

„Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, dass der größte aller Lebensräume unseres Planeten, über den wir immer noch zu wenig wissen, nachhaltig erforscht wird und die Aufmerksamkeit für die Meere zunimmt – die Rückseite des Mondes ist immer noch besser bekannt als die Tiefen unserer Ozeane“. Professor Herzig hat selbst an mehr als 25 internationalen Expeditionen in alle Weltozeane teilgenommen und ist einer der Pioniere im Einsatz von bemannten und unbemannten Unterwasserfahrzeugen. „Diese hohe Auszeichnung aus der Hand des Bundespräsidenten ehrt mich natürlich sehr, ich nehme sie aber auch stellvertretend für die vielen Kolleginnen und Kollegen entgegen, die sich tagtäglich mit hohem persönlichem Engagement für die Erforschung unsere Ozeane einsetzen“.

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