Das interaktive Wissenschaftsposter, das Kommunikationsdesigner der Muthesius Kunsthochschule aus Kiel und Meeresforscher aus dem Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ entwickelt haben, wurde heute mit dem Designpreis German Design Award Gold 2016 ausgezeichnet. Dies ist neben dem reddot award „Best of the Best“ 2014 der zweite in Design-Kreisen international renommierte Preis für das Poster.
Das interaktive Poster besteht aus einem 55 Zoll großen Touch-Monitor, der ähnlich einem riesigen Smartphone auf Fingerbewegungen reagiert.
„Die Auszeichnung macht uns sehr stolz. Das interaktive Wissenschaftsposter ist auch für uns ein herausragendes Beispiel im Zusammenspiel von Kommunikationsdesignern und Meeresforschern“, sagt Tom Duscher, Professor für interaktive Medien an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. „Mit solch ausdrucksstarken Formaten wollen wir auch zukünftig neue Wege in der Vermittlung komplexer Forschungsthemen gehen. Der Award ist für uns Motivation und Ansporn zugleich, Forschung auf ungewöhnliche Art zu visualisieren.“
Rund ein Jahr lang hatten der Kommunikationsdesigner Konrad Rappaport und Meeresforscher aus dem Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ unter Federführung von Muthesius-Professor Tom Duscher an dem digitalen Wissenschaftsposter zum Thema „Untermeerische Hangrutschungen“ gearbeitet. Eine erste Version des Projekts „Next Generation Scientific Poster“ wurde im Herbst 2013 auf einer internationalen Fachkonferenz präsentiert und seitdem weiterentwickelt. Heute ist das interaktive Wissenschaftsposter auf meereswissenschaftlichen Tagungen und öffentlichen Veranstaltungen weltweit im Einsatz.
„Untermeerische Hangrutschungen“ können unter anderem Tsunamis auslösen. Sie gehören bis heute zu den am meisten unterschätzten Naturgefahren und sind Gegenstand der Forschung im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“. Die wissenschaftlichen Inhalte des Themas werden mit aufwändigen Grafiken, Filmsequenzen und Animationen dargestellt. Ziel des digitalen Posters ist eine grafisch kreative und gleichzeitig nachvollziehbare Art der Darstellung komplexer wissenschaftlicher Inhalte. Eine klare Strukturierung eines Themas gehörte ebenso zur Aufgabe der Kommunikationsdesigner wie ein verständliches Bedienerkonzept.
„Wir wollten das Poster so gestalten, dass der Betrachter selbst über die Tiefe der Information entscheiden kann“, sagt Entwickler und Kommunikationsdesigner Konrad Rappaport. Dabei gelang Rappaport der nicht ganz leichte Spagat, ein komplexes wissenschaftliches Thema auch für Laien verständlich aufzubereiten und gleichzeitig eine futuristische Optik mit interaktiven Elementen zu entwickeln.
Links
www.futureocean.org/poster Über das interaktive Poster / Next Generation Scientific Poster
www.futureocean.org Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“
www.muthesius-kunsthochschule.de Muthesius Kunsthochschule Kiel
http://gallery.designpreis.de German Design Award 2016
Kontakt
Prof. Tom Duscher, Zentrum für Medien, Muthesius Kunsthochschule Kiel,Tel.: (0431) 5198478
td@muthesius.de
Konrad Rappaport, Muthesius Kunsthochschule, Rappaport
Kommunikationsdesign, Tel.: (0431) 53011140
info@konradrappaport.de
Friederike Balzereit, Öffentlichkeitsarbeit Exzellenzcluster „Ozean der
Zukunft“, Tel.: (0431) 880-3032
fbalzereit@uv.uni-kiel.de
Das Team
An der Entwicklung des wissenschaftlichen Posters beteiligt war ein ganzes Team an Spezialisten aus dem Kommunikationsdesign:
Prof. Tom Duscher von der Muthesius Kunsthochschule oblag die Gesamtleitung. Konrad Rappaport war verantwortlich für Konzept und Gestaltung. Die technische Leitung hatte Christian Engler. Jonas Häutle und Hermann Hartung kümmerten sich um die technische Entwicklung. Fabian Heinitz um die Sprecheraufnahmen mit Louise Dölger. Die wissenschaftlichen Inhalte lieferten Dr. David Völker und Prof. Christian Berndt vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Prof. Sebastian Krastel vom Institut für Geowissenschaften an der Uni Kiel.
Muthesius Kunsthochschule
Das interaktive Poster entstand als gemeinsames Projekt im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und im Rahmen des neuen Forschungsschwerpunkts »Wissenschaftsvisualisierung« an der Muthesius Kunsthochschule. In dem Schwerpunkt wird untersucht, wie mehrmediale Wissensdarstellungen nicht nur eine Grundlage für die Wissensvermittlung, sondern auch den Rahmen für den Erwerb von Wissen bilden können. Die Muthesius Kunsthochschule hat sich die Suche nach gestalterischen Lösungen insbesondere visueller, kommunikationsspezifischer und szenographischer Fragestellungen im Bereich der Wissensdarstellung bereits seit Jahren erfolgreich zur Aufgabe gemacht und baut den neuen Forschungsschwerpunkt in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ intensiv aus.
Über den Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“
Der Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ ist ein Forschungsverbund von mehr als 200 Wissenschaftlern der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) und der Muthesius Kunsthochschule (MKHS). Ziel des interdisziplinären Verbundes aus Meeres-, Geo- und Wirtschaftswissenschaftlern sowie Medizinern, Mathematikern, Juristen und Gesellschaftswissenschaftlern ist es, den Ozean- und Klimawandel gemeinsam zu erforschen, die Risiken und Chancen neu zu bewerten und ein weltweit nachhaltiges Management der Ozeane und mariner Ressourcen zu ermöglichen. Der Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ wird im Rahmen der Exzellenzinitiative von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Auftrag von Bund und Ländern gefördert.
www.futureocean.org
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