01. März 2016 MyScience-Cruise: Schwimmende Universität auf dem Forschungsschiff METEOR



Besonders begabte Studierende aus aller Welt absolvieren Training im Südatlantik.

Am 29. Februar sind neun besonders begabte Studierende aus aller Welt auf eine ungewöhnliche Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff METEOR gestartet. Von Kapstadt in Südafrika fahren sie insgesamt 18 Tage lang über den Südatlantik bis in die brasilianische Metropole Rio de Janeiro.

 

Unter dem Motto “MyScience Cruise” erfahren die Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland, Brasilien, Uruguay, Südafrika, Argentinien, USA und Togo wichtige Grundlagen der Forschung aus den Bereichen der physikalischen Ozeanographie, der marinen Meteorologie, der Biogeochemie, der Planktonökologie und der Paläoozeanographie. Sie lernen verschiedene ozeanische Messinstrumente kennen und nehmen an einer Vorlesungsreihe teil. Darüber hinaus arbeiten die Studierenden auch jeweils an einem eigenen Forschungsprojekt. Ihre Themen sind unter anderem “Den Ozean aus dem All beobachten”, “Agulhas Ringe”, “Plastik im Ozean” oder “Die Ozean-Atmosphären-Grenzschicht”. In Rio de Janeiro präsentieren die jungen Forscher dann ihre Ergebnisse am 19. März auf einem Empfang der deutschen Botschaft an Bord der METEOR.

Für diese besondere Forschungsfahrt wurden neun Studierende aus dem internationalen Netzwerk der Kieler Meereswissenschaften ausgewählt, die normalerweise nicht die Möglichkeit haben, an einer Expedition teilzunehmen. Darunter befinden sich auch die beiden deutschen Studentinnen Christina Schmidt und Mareike Koerner. Sie studieren Physik des Erdsystems an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und sind zum ersten Mal an Bord eines Forschungsschiffes.

Ziel der Reise ist es, Studierenden schon früh die Methoden der Ozeanbeobachtungen näher zu bringen. „Beobachtungen sind die Grundlage für unser Verständnis über den Ozean”, sagt Dr. Johannes Karstensen vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Leiter der Expedition. “Wir wollen daher jungen Wissenschaftlern das gesamte Forschungsspektrum näherbringen und ihnen das Werkszeug für ihre wissenschaftliche Karriere an die Hand geben.” Der Südatlantik stellt eine Schlüsselregion im Zusammenhang mit der globalen Umwälzzirkulation dar. Im Rahmen der Expedition untersuchen die Studierenden den Austausch zwischen dem Indischen, Pazifischen und Südlichen Ozean mit dem Atlantischen Ozean in Bezug auf Wärme- und Frischwassertransport, Zirkulationsänderungen sowie die Verbreitung von Arten und Schadstoffen. Verwenden werden sie dafür eine Vielzahl an modernen Sensoren und Beobachtungssystemen.

Über ihre Erlebnisse an Bord berichten die Studierenden in einem Blog unter http://www.oceanblogs.org/mysciencecruise

Weitere Informationen über die Fahrt und die Teilnehmer unter https://portal.geomar.de/web/mysciencecruise

Eine zweite Forschungsreise “MyScience-Cruise” mit weiteren jungen Studierenden wird im Dezember 2016 stattfinden. Die MyScience-Cruises werden vom Kieler Exzellenzcluster “Ozean der Zukunft”, dem Partnership for Observation of the Global Oceans (POGO) und dem europäischen Horizon 2020 Projekt AtlantOS gefördert.

Links
www.oceanblogs.org (das Blogportal der Kieler Meereswissenschaften)
www.futureocean.org (über den Kieler Exzellenzcluster “Ozean der Zukunft”)
www.ocean-partners.org (über POGO, Partnership for Observation of the Global Oceans)
www.atlantos-h2020.eu (über das EU Horizon 2020 Projekt AtlantOs)

Kontakt

Anke Schneider, Koordinatorin der My Science Cruises,
Telefon: 0431-880-7551
anke.schneider@email.uni-kiel.de

Friederike Balzereit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Exzellenzcluster “Ozean der Zukunft”,
Telefon 0431-880-3032,
fbalzereit@uv.uni-kiel.de