Die Folgen dieser menschlichen Eingriffe sind für das größte zusammenhängende Ökosystem der Erde heute kaum absehbar. Meereswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler setzen sich zunehmend dafür ein, wissensbasierte Lösungswege für einen nachhaltigen Schutz des Ozeans aufzuzeigen. Die Vermittlung ihrer Erkenntnisse in die Gesellschaft ist dabei von herausragender Bedeutung.
In der neuen Vorlesungsreihe, dem Massive Open Online Course (MOOC) „One Planet – One Ocean: From Science to Solutions“, informieren ab dem 25. April Top-Meeresforscher aus dem Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem International Ocean Institut (IOI) zehn Wochen lang über die Zusammenhänge im Ozean und zeigen Wege für die nachhaltige Nutzung der Meere auf. Die Vorlesungsreihe ist offen für alle. Sie richtet sich insbesondere an Studierende, Lehrende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung und Kommunen, die sich beruflich mit meereswissenschaftlichen Themen auseinandersetzen, aber auch an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Ab sofort können sich weltweit alle, die mehr über die Weltmeere erfahren wollen, für den Online-Kurs einschreiben. Die Kurssprache ist Englisch, Übersetzungen in weitere Sprachen wie Deutsch, Portugiesisch oder Chinesisch folgen in Kürze. Gebühren fallen nicht an.
„Die Zusammenhänge im Ozean sind komplex. Wir wollen mit unserer Vorlesungsreihe das Wissen aus der Meeresforschung weltweit frei zugänglich machen und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichen“, sagt Prof. Martin Visbeck, Sprecher des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ und Ozeanograph am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. „Wissen ist die wichtigste Grundlage für das Engagement eines jeden Einzelnen, sich für den schonenden Umgang zum Schutz unseres blauen Planeten einzusetzen.“
Im Ocean-MOOC geht es um Themen wie Ozeanversauerung, Küstenschutz, Meeresspiegelanstieg, um seine Gefährdung durch menschliche Handlungen wie dem Ausstoß von CO2, der Überfischung und der Meeresverschmutzung sowie um internationale Lösungsansätze für den Schutz und die nachhaltige Nutzung des Ozeans. Neben international renommierten Meereswissenschaftlerinnen und Meereswissenschaftlern konnten für den Kurs auch Ökonomen, Juristen und Philosophen gewonnen werden, um eine ganzheitliche Sicht auf den Ozean und seine Dienstleistung für uns Menschen zu geben. Unter den 19 Referenten sind unter anderem Prof. Mojib Latif und Prof. Ulf Riebesell vom GEOMAR, Prof. Martin Visbeck, Sprecher des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“, Dr. Awni Behnam vom International Ocean Institute (IOI), Prof. Nele Matz-Lück vom Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht (WSI), sowie die Professoren Martin Quaas vom Institut für Volkswirtschaftslehre und Athanasios Vafeidis vom Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Die zehnwöchige Vorlesung startet am 25. April 2016 und endet am 3. Juli. Jede Woche beschäftigen sich die Kursteilnehmer mit einem klar umrissenen Thema. Jede Einheit umfasst ein 10-minütiges Video, umfangreiches Begleitmaterial und interaktive Aufgaben. Eindrucksvolle Bilder, starke Animationen und Vorlesungen von teilweise ungewöhnlichen Orten wie einem Forschungsschiff lassen die Teilnehmenden auch emotional in den Ozean eintauchen. Neben der reinen Wissensvermittlung gibt es regelmäßig Live-Chats mit den Forscherinnen und Forschern sowie die Möglichkeit, sich mit anderen Kursteilnehmern zu vernetzen und auszutauschen. Der Kurs wurde gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation SDSN, Sustainable Development Solutions Networks, umgesetzt. Über ihre Onlineplattform SDSNedu bietet die Initiative Bildungsangebote rund um das Thema Nachhaltigkeit.
„Wir haben eine Vielzahl an Angeboten konzipiert, die Teilnehmende mit uns und untereinander vernetzen sollen. Wir wollen dazu beitragen, dass sich eine internationale Gemeinschaft bildet, die sich auch über den eigentlichen Kurs hinaus aktiv für den Meeresschutz einsetzt und informiert bleibt. Dazu verlinken wir auf bestehende Plattformen wie Online-Spiele oder Citizen Science-Projekte“, sagt PD Dr. Avan Antia, federführende Lektorin des neuen Ocean-MOOC „One Planet – One Ocean: From Science to Solutions“ von Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“.
Eine Einschreibung ist ab sofort unter www.oceanmooc.org oder direkt auf der Webseite von SDSN unter www.sdsnedu.org möglich.
Links
www.ocean-mooc.org (Webseite des Ocean-MOOC)
www.futureocean.org (über den Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“)
www.geomar.de (über das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel)
www.uni-kiel.de (über die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
Kontakt
PD Dr. Avan Antia, Leiterin der Integrated School of Ocean Sciences (ISOS), Exzellenzcluster “Ozean der Zukunft”, Telefon +49 (431) 880-2685
aantia@uv.uni-kiel.de
Friederike Balzereit, Öffentlichkeitsarbeit, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Telefon +49 (431) 880-3032
fbalzereit@uv.uni-kiel.de
Hintergrundinformationen
Der Ocean-MOOC wurde federführend organisiert vom Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und ist ein gemeinsames Projekt der Partner Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und International Ocean Institute (IOI). Produziert wurde der Ocean-MOOC mit der SDSN Association. Das SDSN, Sustainable Development Solutions Network, ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die Bildungsangebote zum Themenkomplex Nachhaltige Entwicklung auflegt und auf der Bildungsplattform SDSNedu für alle Interessierten weltweit anbietet. Der Ocean-MOOC der meereswissenschaftlichen Partner aus Kiel und Malta ist der erste, der sich explizit auf den Ozean und nachhaltige Lösungswege zu seinem Schutz bezieht. Über SDSNedu melden sich jährlich mehr als 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die frei zugänglichen Online-Kurse an.
Partner des Ocean-MOOC „One Planet – One Ocean: From Science to Solutions“
Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“
Im Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ bündeln Meeres-, Geo- und Wirtschaftswissenschaftler sowie Mediziner, Mathematiker, Juristen und Gesellschaftswissenschaftler ihr Fachwissen und untersuchen gemeinsam den Ozean- und Klimawandel. Insgesamt haben sich mehr als 200 Wissenschaftler aus sieben Fakultäten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) und der Muthesius Kunsthochschule zusammengeschlossen.
www.futureocean.org
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ist eine der führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Meeresforschung in Europa. Aufgabe des Instituts ist die Untersuchung der chemischen, physikalischen, biologischen und geologischen Prozesse im Ozean und ihre Wechselwirkung mit dem Meeresboden und der Atmosphäre. Mit dieser Bandbreite deckt das GEOMAR ein in Deutschland einzigartiges Spektrum ab. Das GEOMAR ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts und beschäftigt mehr als 950 Mitarbeiter.
www.geomar.de
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist die einzige Volluniversität und das wissenschaftliche Zentrum von Schleswig-Holstein. Sie zählt 25.000 Studierende sowie rund 2.000 lehrende und forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Meeres- und Geowissenschaften an der Kieler Universität leisten im Rahmen des fächer- und fakultätsübergreifenden Forschungsschwerpunktes Kiel Marine Science (KMS) einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Meere und zur Entwicklung von Strategien für die nachhaltige Nutzung und Erhaltung des Systems Ozean.
www.uni-kiel.de, www.kms.uni-kiel.de
International Ocean Institute (IOI)
Das International Ocean Institute (IOI) wurde 1972 als gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation von Professor Elisabeth Mann Borgese gegründet. Es besteht aus einem Netzwerk von verschiedenen Niederlassungen, die über die ganze Welt verteilt sind, und hat seinen Hauptsitz in Malta. Das IOI setzt sich für eine friedliche und nachhaltige Nutzung des Ozeans ein.
www.ioinst.org
SDSN Association
Die SDSN Association ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die das Sustainable Development Solutions Networks (SDSN) unterstützt. Zu ihr gehört SDSNedu, eine Leitinitiative, die in Zusammenarbeit mit Universitäten auf der ganzen Welt Online-Bildungsangebote ermöglicht. SDSNedu arbeitet mit weltweit anerkannten Experten für nachhaltige Entwicklung aus verschiedenen Fachgebieten zusammen, um ein umfassendes Kerncurriculum anzubieten. SDSN unterstützt die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsagenda, die im Zuge der Sustainable Development Goals (SDGs) im vergangenen Jahr von der Weltgemeinschaft beschlossen wurde.
www.unsdsn.org
www.sdsnedu.org (Online-Kurse)
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Presse-Material
Professor Colin Devey und Dr. Morelia Urlaub in der Lithothek des GEOMAR bei den Dreharbeiten zum Online-Kurs über den Ozean und seine Bedeutung für den Menschen.
Foto: Future Ocean