04. Mai 2016 Gemeinsam gegen Plastikmüll im Meer



Umweltminister Robert Habeck übernimmt Schirmherrschaft für das Citizen Science-Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“

Umweltminister Robert Habeck hat heute (4. Mai 2016) die Schirmherrschaft für das Citizen Science-Projekt der Kieler Forschungswerkstatt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ übernommen.

 

„Dem Plastikmüll auf der Spur“ ist ein Bürgerprojekt des ozean:labors der Kieler Forschungswerkstatt, in dem Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Chile gemeinsam mit ihren Lehrkräften und Meereswissenschaftlern Daten für die Forschung erheben und sich aktiv für die Vermeidung von Müll in den Weltmeeren einsetzen. Globale Probleme wie die Verschmutzung der Meere lassen sich nur im internationalen Verbund lösen. Das Projekt vermittelt daher neben den wissenschaftlichen auch interkulturelle Kompetenzen durch den partnerschaftlichen Austausch mit Schulen und Lehrkräften in Chile.

„Projekte wie „Dem Plastikmüll auf der Spur“ geben Schülerinnen und Schülern das so wichtige Handwerkszeug für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt mit. Die Vermüllung der Meere zu stoppen ist mir ein Herzensthema, und ich freue mich sehr über das Engagement der Kieler Forschungswerkstatt, jungen Menschen diese Thematik näher zu bringen“, sagt Umweltminister Robert Habeck im Rahmen des ersten Plastiksamplings am Falkensteiner Strand in Kiel. Unter Anleitung der Kieler Forschungswerkstatt untersucht hier die achte Klasse des Alexander von Humboldt Gymnasiums aus Neumünster mit ihrer Lehrerin Heike Beushausen Plastikmüll, der an den Strand angespült oder vergessen wurde. Die Schülerinnen und Schüler haben dazu insgesamt sechs 3x3 Quadratmeter große Felder am Strand abgesperrt und erforschen dort von Wasserlinie bis zum Ende des Strandes Abfallmenge und Abfallarten.

„Projekte in der Forschungswerkstatt wie dieses bilden eine wichtige Brücke zwischen Schule und Forschung. Schülerinnen und Schüler leisten mit ihrem Engagement einen Beitrag zur naturwissenschaftlichen Forschung eines aktuellen Themas. Ihnen wissenschaftliche Methoden zu vermitteln ist uns dabei genauso wichtig wie der Austausch mit anderen Ländern und Kulturen. Das Citizen-Science-Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ verbindet all diese Aspekte auf wunderbare Weise“, sagt Prof. Dr. Ilka Parchmann, Vizepräsidentin der Christian-Albrechts-Universität und zuständig für Lehre, Wissens-transfer und Weiterbildung und Leiterin der Kieler Forschungswerkstatt.

Bisher hatten in einer Pilotphase im vergangenen Jahr rund 450 Schülerinnen und Schüler im Alter von zehn bis 15 Jahren mit insgesamt 20 Lehrkräften vor allem an den Küsten Schleswig-Holsteins und im Norden Chiles gemeinsam rund um das Thema Plastikmüll an Stränden geforscht. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler wissen-schaftliche Methoden zur Datenerhebung angewendet, Proben am Strand genommen und ihre Ergebnisse auf der Webseite www.save-ocean.org eingegeben. Über die Webseite können sich die deutsch-chilenischen Schülergruppen gleichzeitig über ihre Erfahrungen austauschen und Lösungsansätze diskutieren.

Im Frühjahr 2016 wurde das Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ auf bis zu 40 Schulen an der gesamten Ost- und Nordseeküste sowie 40 Schulen an der gesamten chilenischen Küste ausgeweitet. Zum ersten Mal sollen dann größere Strandabschnitte untersucht und international verglichen werden. Das Angebot der Kieler Forschungswerkstatt richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Klasse. Lehrkräfte, die mit ihren Klassen teilnehmen wollen, erhalten eine spezielle Fortbildung. Ein Tag am Strand ist Pflicht, alle weiteren Inhalte lassen sich im Rahmen der naturwissenschaftlichen Fächer erarbeiten.

Hintergrund
Das Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ ist das erste Citizen Science-Projekt der Kieler Forschungswerkstatt und wird vom ozean:labor unter Leitung der Meeresbiologin Dr. Katrin Knickmeier und Katrin Kruse, Lehrkraft für die Fächer Biologie und Chemie, durchgeführt. Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen beschäftigen sich mit der zunehmenden Verschmutzung der Weltmeere und tragen mit ihren Ergebnissen zu ak-tueller meereswissenschaftlicher Forschung bei. Sie lernen mehr über den Lebensraum Ozean und erforschen die Folgen von Plastikmüll am Strand. Internationaler Kooperationspartner ist die Arbeitsgruppe Meeresbiologie der chilenischen Universität Catolica del Norte in Coquimbo in Chile mit ihrem Projekt „Cientificos de la Basura“ unter Leitung von Prof. Martin Thiel. Unterstützt wird das Projekt durch den Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie durch das Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein und die Lighthouse Foundation.

www.save-ocean.org
www.forschungs-werkstatt.de

Kontakt zur Forschungswerkstatt:

Katrin Kruse, Kieler Forschungswerkstatt,
Telefon: 0431-880-5914, kkruse@ipn.uni-kiel.de

Dr. Katrin Knickmeier, Kieler Forschungswerkstatt, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“,
Telefon: 0431-880-5914, kknickmeier@uv.uni-kiel.de

Friederike Balzereit, Öffentlichkeitsarbeit Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“,
Telefon: 0431-880-3032, fbalzereit@uv.uni-kiel.de



Presse-Material


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Makroplastik Sampling im Rahmen des Citizen Science Projektes "Dem Plastikmüll auf der Spur" der Kieler Forschungswerkstatt. Umweltminister Habeck übernimmt die Schirmherrschaft für das Projekt.
Foto: Anna Thielisch, Kieler Forschungswerkstatt


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Die Vermüllung der Meere stoppen: Umweltminister Habeck gemeinsam mit Dr. Katrin Knickmeier, Katrin Kruse und Lehrerin Heike Beushausen (v. r.) beim ersten Plastiksampling am Falkensteiner Strand in Kiel.
Foto: Friederike Balzereit, Future Ocean