17. Mai 2016 „Ozeanbeobachtung – vom Sensor zum Wissen“



Vortragsreihe des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“

Der Ozean bedeckt rund 70 Prozent der Erdoberfläche und hat eine durchschnittliche Tiefe von mehr als 3,5 Kilometern. Die Dimensionen sind gewaltig und die Bedeutung des Ozeans für den Menschen enorm, ob als Nahrungs- und Rohstoffquelle, als Puffer der Klimaerwärmung oder als Erholungs- und Transportweg. Für die Kieler Meeresforscherinnen und Meeresforscher im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ ist die Beobachtung des größten Ökosystems der Erde von immenser Bedeutung.

 

Doch, Forschungsschiffe liefern nur vereinzelte Messungen, und Satellitendaten fehlt oft die benötigte Präzision. Seit mehr als 15 Jahren sorgen nun flächendeckende Beobachtungssysteme - autonome Messplattformen wie die frei im Meer treibenden Argo Floats oder Glider - für eine Flut an Daten aus den Tiefen der Weltmeere und übermitteln diese weltweit an Forschungseinrichtungen. Mit Hilfe dieser globalen sowie weiteren lokalen und regionalen Erhebungen lassen sich Aussagen über den Zustand der Meeresumwelt treffen, werden unbekannte Phänomene entdeckt und wissenschaftlich erforscht. Eine Vielzahl dieser Messungen sind aber räumlich begrenzt und die gewonnen Daten eines Systems nicht immer mit denen anderer kompatibel. Doch welche Daten werden überhaupt benötigt, um zu einem besseren Verständnis des Ozeans beizutragen? Und wie können diese aufbereitet, analysiert und bewertet werden?

Die Vortragsreihe „Ozeanbeobachtung – vom Sensor zum Wissen“ im Sommersemester 2015 widmet sich den Abläufen zur Datengewinnung, Datenumwandlung und setzt sich mit der Verarbeitung von Daten in Informationen auseinander. Gesellschaftliche Fragestellungen wie Frühwarnsysteme für mögliche Tsunamis, Folgen von weltweiter Fischerei oder Vorhersagen für Schifffahrtsrouten spielen dabei ebenso eine Rolle wie die technische Weiterentwicklung von Modellen oder frei beweglichen Messplattformen. Die Vortragsreihe wird vom Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ organisiert und bringt international renommierte Experten nach Kiel. Den Auftakt bildet der Vortrag von Professor Wolfgang Hiller vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit seinem Vortrag über Tsunami Frühwarnsysteme (19. Mai, 13 Uhr im Wissenschaftszentrum, Kiel).

Das Programm richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit, Studierende aller Fachbereiche, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte.
Der Eintritt ist frei.

Das Programm zum Download (pdf)

Links
www.futureocean.org/ozeanbeobachtung
www.futureocean.org

 

Das Programm im Einzelnen:

19. Mai 2016, 13:00 Uhr
„Tsunami Frühwarnsysteme - Ein Blick hinter die Kulissen“
Prof. Wolfgang Hiller, Alfred-Wegener-Institute (AWI), Bremerhaven
Ort: Wissenschaftszentrum, Fraunhoferstraße 13, 24118 Kiel

2. Juni 2016, 17:00 Uhr
„Big brother's blue eyes: Wie Beobachtungen aus dem Weltall die globale Fischerei verändern.”
Prof. Dr. Boris Worm, Dalhousie Universität, Kanada
Ort: Zoologisches Museum, Hegewischstraße 3, 24105 Kiel

09. Juni 2016, 17:00 Uhr
"Warum wir die Rätsel der Ozeane lösen müssen"
Dr. Ute Münch, Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ)
Ort: Audimax, Christian-Albrechts-Platz 2, 24118 Kiel

16. Juni 2016, 17:00 Uhr
„Meereskunde am Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie: Damals – Heute – Morgen“
Dr. Jens-Georg Fischer, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Hamburg
Ort: Schifffahrtsmuseum, Wall 65, 24103 Kiel

28. Juni 2016, 17:00 Uhr (Vortrag in englischer Sprache)
„Living on the ridge: tracking the movements of marine animals in the mid-Atlantic”
Dr. Pedro Afonso, University of the Azores (IMAR), Portugal
Ort: Hörsaal, GEOMAR, Düsternbrooker Weg 20, Kiel

14. Juli 2016, 17:00 Uhr
"Autonome Ozeanbeobachtung: das Dilemma der Meeresforscher"
Prof. Dr. Uwe Send, Scripps Institution of Oceanography, USA
Ort: Hörsaal, GEOMAR, Düsternbrooker Weg 20, Kiel

Kontakt

Dr. Anke Schneider, Wissenschaftliche Koordination Thema „Ozeanbeobachtung – Ocean Observation“
anke.schneider@email.uni-kiel.de

Friederike Balzereit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Telefon 0431-880-3032
fbalzereit@uv.uni-kiel.de



Presse-Material


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Aussetzen des Wellengleiters GeoSURF während der Expedition mit der FS SONNE.
Foto: Jan Steffen, GEOMAR