26. Mai 2016 Kieler Wissenschaftler nutzen offizielle Bestandsschätzungen für die Bewertung von Fischbeständen



In einer aktuellen Studie hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ die Verlässlichkeit des MSC-Siegels an nordeuropäischen Fischbeständen geprüft. Die interdisziplinäre Studie, die in der Fachzeitschrift Marine Policy erschienen ist, entstand gemeinsam mit Experten aus der Fischereibiologie, Ökonomie und den Rechtswissenschaften.

 

Das blaue MSC-Siegel auf Fischprodukten soll Verbrauchern Sicherheit beim Einkauf vermitteln und garantieren, dass der Fisch aus bestandsschonender Fischerei stammt. Das Ergebnis der aktuellen Kieler Studie vermittelt dagegen ein anderes Bild. Mehr als zehn Bestände im Nordostatlantik wurden stärker befischt als ökonomisch sinnvoll und ökologisch vertretbar wäre (siehe Pressemitteilung vom 25. Mai).

In der Pressemitteilung des MSC wurden die in der Studie angewandten Richtwerte in Frage gestellt. Es wurden aber eindeutig die offiziellen Richtwerte zum Fischereidruck „fishing pressure“ und zur Bestandsgröße „stock size“ des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) benutzt. Zu hoher Fischereidruck („above“) und zu kleine Bestandsgröße („below trigger“) sind dort eindeutig ausgewiesen und im Ampelsystem mit rot gekennzeichnet.

Hier ist noch einmal eine Zusammenfassung der betroffenen überfischten oder zu kleinen Bestände, mit Link zu den offiziellen Dokumenten.

Kontakt

Dr. Rainer Froese, GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Telefon 0431-600-4579
rfroese@geomar.de

Dr. Silvia Opitz, GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Telefon 0431-600-4522
sopitz@geomar.de

Friederike Balzereit, Öffentlichkeitsarbeit Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Telefon: 0431-880-3032
fbalzereit@uv.uni-kiel.de