Hochspannung gestern Abend beim Team des Helmholtz-Projekts „Digital Earth". Es gehörte zu den Nominierten für die renommierten „Digital Leader Awards", die die Firmen NTT und IDG Business Media zusammen mit weiteren Wirtschaftspartnern branchenübergreifend an Vorreiter der digitalen Transformation vorgeben. Erst wenige Minuten vor dem Ende der Verleihungszeremonie gab das Moderationsteam gegen 19.30 Uhr bekannt, dass „Digital Earth" einen Sonderpreis in der Kategorie „Gesellschaft" (Society) für „Digital Science" erhält. „Das ist unglaublich toll. Wir sind das erste Projekt aus dem Bereich der öffentlich geförderten Forschung, das diesen Preis erhält", sagt Prof. Dr. Jens Greinert vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Er ist Gesamtkoordinator von „Digital Earth", an dem neben dem GEOMAR auch das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Helmholtz-Zentrum München (HMGU), das Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) beteiligt sind.
„Digital Earth" startete im Mai 2018 und ist Teil einer umfassenden Strategie der Helmholtz-Gemeinschaft im Forschungsbereich Erde und Umwelt, die acht Zentren bei der Infrastruktur, datentechnisch und wissenschaftlich enger zu verzahnen. Jeden Tag erheben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft unzählige Daten über den Zustand unseres Planeten. Diese Daten stammen von Sensoren im Feld, Analysen im Labor, Satelliten im All und Modellen auf Großrechnern. Die Verarbeitung der großen, heterogenen Datenmengen stößt jedoch an Grenzen. „Wir entwickeln neue Methoden, um Daten aus atmosphärischer, mariner und terrestrischer Forschung zusammenzuführen und effizient zu analysieren", umschreibt Professor Greinert die Ziele des Projekts.
Dabei nutzen die Forscherinnen und Forscher in Digital Earth nicht nur neue Methoden der Datenwissenschaften wie Machine Learning oder Analyseworkflows. Sie entwickeln diese auch weiter. „Hierbei ist eine enge und integrierte Zusammenarbeit zwischen Natur- und Datenwissenschaftlern notwendig, um die komplexen Prozesse im Erdsystem besser zu verstehen und Antworten auf Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcen-Sicherheit oder von zunehmenden Umweltgefahren geben zu können", betont Professor Greinert.
Auch die Jury des Digital Leader Awards betonte die große Bedeutung der Digital Sciences für die Weiterentwicklung der Erdwissenschaften, auch wenn die Ergebnisse nicht wie bei anderen Preisträgern schon jetzt in Zahlen oder Gewinnen zu messen seien.
„In Digital Earth arbeiten sehr viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Preis ist speziell für sie eine großartige Bestätigung und Motivation", betont auch die Projektmanagerin Dr. Daniela Henkel vom GEOMAR, „er zeigt, dass unsere Anstrengungen auch außerhalb der Wissenschaft wahrgenommen und gewürdigt werden."
Hintergrundinformation: Das GEOMAR in Digital Earth
Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel hat im Projekt Digital Earth die Gesamtkoordination inne. Außerdem arbeiten Datenwissenschaftlerinnen und Datenwissenschaftler u. a. an Datenvisualisierungstools wie dem 4D Data Viewer, an der Bilanzierung von Treibhausgasen im Meer mit dem Ziel einer besseren datengesteuerten Probenahme/installation von Monitoringstationen oder auch der Detektion von Munitionskörpern in bathymetrischen/magnetischen Datensätzen mit Hilfe von Deep Neural Networks.
Links:
www.geomar.de Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
https://www.digitalearth-hgf.de Das Projekt Digital Earth
www.helmholtz.de Die Helmholtz-Gemeinschaft
https://www.digital-leader-award.de Der Digital Leader Award
Kontakt:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811
presse@geomar.de
Bild:
Ein Screenshot aus dem Digital Earth Viewer. In ihm können Simulations- und Messdaten geographisch und zeitlich interaktiv exploriert und verglichen werden. Abb.: Digital Earth
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