Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag plötzlich umgekrempelt. Für die Klimaforschung machte der Lockdown aber auch ungeahnte Experimente möglich. Weniger Emissionen, veränderte Mobilität und politische Krisen-Bewältigung – alles Gelegenheiten, neue Daten zu sammeln und auszuwerten. 18 Expertinnen und Experten des Deutschen Klima-Konsortiums reflektieren in einer neuen Videoserie blitzlichtartig ihre ganz unterschiedlichen Erkenntnisse.
Kurzarbeit, blauer Himmel ohne Kondensstreifen, Videokonferenzen, Fahrrad-Boom – die Corona-Pandemie hat unsere Routinen radikal durchbrochen, die Politik umfassende Maßnahmen ergriffen, die Wirtschaft und auch jede und jeder Einzelne kämpft mit den Folgen. Was bedeuten diese Veränderungen für den Klimawandel und die Klimapolitik? Das untersuchen Forscherinnen und Forscher an den Mitgliedseinrichtungen des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK). 18 von ihnen berichten in der neuen Videoserie „Real Science, Real Talk – Wissenschaft zu Klima und Corona" von ihren Beobachtungen und Einschätzungen.
Wissenschaftsbasierte Entscheidungen
Professor Mojib Latif, Klimaforscher und DKK-Vorstandsvorsitzender, spricht in seinem Beitrag – mit dem die Serie heute startet – darüber, was wir aus der Corona-Krise für die Bewältigung der Klima-Krise lernen können: „Die Klima-Krise können nur alle Länder gemeinsam lösen. Gerade Politiker, die den Klimawandel leugnen – wie Trump in Amerika oder Bolsonaro in Brasilien – haben mit extrem hohen Infektionszahlen und unglaublich vielen Todesfällen zu tun." Die Corona-Krise zeigt: Wissenschaft kann neues Wissen relativ schnell liefern und dann dieses Wissen Schritt für Schritt sicherer machen. Entscheidend ist, ob Politik und Gesellschaft es zu ihrer Orientierung nutzen wollen.
Corona-Lockdown als großes Experiment
Doch es gibt noch weit mehr zu lernen, denn die Corona-Krise ist für die Atmosphäre und unsere Gesellschaft ein großes Experiment und der Lockdown ein Werkzeug, um neue Erkenntnisse zu gewinnen: Atmosphärenforscherinnen und -forscher messen, ob und warum die Luft etwa im Rheinland oder in China besser wurde. Sie erklären, wie stark die CO2-Emissionen gesunken sind und warum der CO2-Gehalt der Atmosphäre trotzdem weiter ansteigt. Sozial- und Geisteswissenschaftlerinnen nutzen die Pandemie, um die Verkehrswende in Realexperimenten zu untersuchen, unsere Gesellschaft in einer Krisensituation zu beobachten und Wissenschaftskommunikation zu verbessern. Politik- und Ökonomie-Expertinnen und -Experten betonen, wie wichtig es ist, die Wirtschaftshilfen mit Klimaschutz zusammenzudenken und den European Green Deal ambitioniert voranzutreiben. Eines ist klar: Das kurze Zeitfenster, um die Klima-Krise beherrschbar zu halten, sollte genutzt werden.
„Real Science, Real Talk – Wissenschaft zu Klima und Corona"
18 Expertinnen und Experten renommierter Klimaforschungseinrichtungen reden Klartext und geben einen Blick hinter die Kulissen ihrer aktuellen Arbeit zur Corona- und Klima-Krise. Sie alle sind Mitglied des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK).
- DKK-YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/user/DKKKlimaKonsortium
- Alle Informationen zu den Expertinnen und Experten, den Forschungsprojekten sowie eine Folgenübersicht finden Sie online unter: www.deutsches-klima-konsortium.de/coronaklima
Expertinnen und Experten zu Klima und Corona
12. Oktober
Prof. Dr. Mojib Latif: Was wir aus der Corona-Krise fürs Klima lernen können
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Klima-Konsortiums
13. Oktober
Prof. Dr. Sophia Becker: Corona schafft Platz fürs Fahrrad | Klima & Mobilität
Technische Universität Berlin, Berlin University Alliance (BUA)
14. Oktober
Dr. Andrea Kaiser-Weiss: Der Corona-Effekt aufs Klima einfach erklärt
Deutscher Wetterdienst (DWD)
15. Oktober
Prof. Dr. Daniela Jacob: Warum es beim Klimaschutz auch auf jede und jeden Einzelnen ankommt
Climate Service Center Germany (GERICS), Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG)
16. Oktober
Prof. Dr. Markus Reichstein: Jetzt wird's extrem – Klimawandel, Dürre, COVID19
Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC)
19. Oktober
Prof. Dr. Dirk Messner: Corona-Wirtschaftshilfen nicht ohne Klimaschutz!
Umweltbundesamt (UBA)
20. Oktober
Dr. Hendrik Andersen: Bessere Luft in China | Corona als Chance
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
21. Oktober
Prof. Dr. Reimund Schwarze: European Green Deal als Rettungsanker für die Klimapolitik
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
22. Oktober
Prof. Dr. Katharina Kleinen-von Königslöw: Wir brauchen für den Klimawandel einen Drosten
Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) und Center for Sustainable Society Research (CSS), Universität Hamburg
23. Oktober
Prof. Dr. Konrad Ott: Ein Klima-Lockdown ist keine Lösung
Future Ocean Netzwerk an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
26. Oktober
Prof. Dr. Antje Boetius: Auch die Klima-Krise hat enorme Risiken für Leben und Tod
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
27. Oktober
Prof. Dr. Astrid Kiendler-Scharr: Klima-Strategie statt Lockdown
Forschungszentrum Jülich (FZ Jülich)
28. Oktober
Prof. Dr. Guy P. Brasseur: Blick in eine Zukunft mit weniger Emissionen
Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M)
29. Oktober
Dr. Pia-Johanna Schweizer: Corona und Klimawandel zeigen, wie verletzlich wir sind
Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS)
30. Oktober
Prof. Dr. Hartmut Herrmann: Luftqualität und Klimaschutz
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS)
2. November
Kezia Lange: Was uns Satelliten über Stickoxid sagen
Institut für Umweltphysik (IUP), Universität Bremen
3. November
Prof. Dr. Paul Becker: Warum Geodaten in der Corona- & Klimakrise helfen
Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG)
4. November
Dr. Mira Pöhlker: Was während des Lockdowns in der Atmosphäre passiert ist
Max-Planck-Institut für Chemie (MPI-C)
Kontakt
Elisabeth Weidinger, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Klima-Konsortium
Tel.: 030 76771869-4
Mobil: 0176 72780941
elisabeth.weidinger@klima-konsortium.de
Über das Deutsche Klima-Konsortium
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) ist ein Wissenschaftsverband und vertritt führende Akteure der deutschen Klimaforschung und Klimafolgenforschung. Dazu gehören Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Bundesbehörden. Insgesamt forschen rund 4000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den 25 Forschungsorganisationen des Verbandes zum Klima. Das DKK steht für wissenschaftsbasierte Politikberatung, greift aktuelle Themen auf und liefert Hintergründe aus Expertensicht.
www.deutsches-klima-konsortium.de
…