4. Kieler Marktplatz: Maritime Rohstoffe – Exploration und Abbau



Bereits zum 4. Mal fand gestern der Kieler Marktplatz in der IHK Kiel statt. Die Veranstaltung, die gemeinsam vom Exzellenzcluster Ozean der Zukunft und dem Maritimen Cluster Norddeutschland, Geschäftsstelle Schleswig-Holstein, entwickelt und durchgeführt wird, hat sich mittlerweile als Plattform zum Wissenstransfer und zum Knüpfen von Netzwerken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft etabliert. 

 

Die Zielgruppen sind Wissenschaftler aus dem Exzellenzcluster sowie Repräsentanten aus den Firmen des Maritimen Clusters und aus der Politik. Knapp 50 Teilnehmer sind der Einladung gefolgt.

Der erste Marktplatz in 2011 stand unter dem Motto Marine Rohstoffe – Exploration und Abbau.

Erdöl und Erdgas werden schon seit Jahrzehnten aus den Ozeanen gewonnen. An den Erdgas und Mineralienvorkommen am Meeresgrund bestand lange wenig Interesse.  Das hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert. Dafür gibt es mehrere Gründe; durch die wirtschaftliche Entwicklung in der VR China ist die Nachfrage gestiegen. Die Qualität der Landlagerstätten nimmt ab.  Die deutsche Industrie hängt zu 100% vom Import von Metallrohstoffen wie Mangan, Kupfer, Nickel und Kobalt ab.  Daher ist das politisch-strategische Interesse an einer mittel- bis langfristigen Sicherung der Rohstoffversorgung stark gestiegen. In Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen bieten die marinen mineralischen Rohstoffe zukünftig eine mögliche Ergänzung zu dem terrestrischen Rohstoffpotenzial.

Diese Entwicklungen haben eins gemeinsam: sie fordern einen aktuellen und dynamischen Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die Kieler Meereswissenschaften und das Maritime Cluster Norddeutschland haben die Notwendigkeit zu nachhaltigen Kooperationen erkannt und fördern dies mit Veranstaltungen wie dem Kieler Marktplatz. Hier werden technische Fragen diskutiert und Lösungsansätze entwickelt.

Der 4. Kieler Marktplatz bot auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Vortragsprogramm.

Dr. Sven Petersen, Forschungsbereich 4 des GEOMAR, legte die wissenschaftlichen Grundlagen zu den Hydrothermalen Metallvorkommen vom Meeresboden – Exploration und Abbau. Prof. Dr. Uwe Jenisch, Universität zu Kiel, nahm durch seinen Vortrag Rohstoffe und Zugangsrechte – See- und Umweltrecht eine politisch-völkerrechtliche Einordnung vor.  Dr. Carsten Rühlemann, BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoff, thematisierte in Das deutsche Lizenzgebiet zur Exploration polymetallischer Knollen: Manganknollen als potentielle zukünftige Rohstoffquellen betriebswirtschaftliche Aspekte. Dieter König, Aker Solutions, zeigte in seinem Vortrag Rohstoffe aus dem Meer: ein Erfahrungsbericht ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Programmablauf (pdf)

Vorträge (als pdf):