(Gemeinsame Pressemitteilung des Kieler Exzellenzclusters "Ozean der Zukunft" und des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel)
Meeresforschung zum Mitmachen, Anfassen, Zuhören und Entdecken – nach der erfolgreichen Premiere der ersten Nacht der Wissenschaft in Kiel, unter Mitwirkung zahlreicher Kieler Wissenschaftsinstitutionen, gehen die Forscherinnen und Forscher in diesem Jahr in die Kiel Region. In Preetz, Rendsburg, Plön und Eckernförde finden am 29. September zwischen 15 und 24 Uhr mehr als 100 Aktivitäten rund um das Thema Forschen und Lernen statt. Die Kieler Meeresforschung aus dem Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft" und dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sind wie schon im Vorjahr mit dabei, dieses Mal am Standort Eckernförde.
Zur Meeresforschung gehören Forschungsschiffe. Deshalb besucht der in Kiel beheimate Forschungskutter LITTORINA die Nacht der Wissenschaft. Ab 16 Uhr ist er im Vorhafen des Eckernförder Stadthafens zu besichtigen. Seit nunmehr 60 Jahren – 2017 ist das Jubiläumsjahr - führen Forschende des GEOMAR regelmäßig mit der LITTORINA Messungen bei Boknis Eck am Ausgang der Eckernförder Bucht durch und dokumentieren mit dieser einzigartigen Zeitserie die Veränderungen in der westlichen Ostsee. Die lange Messreihe, eine der weltweit ältesten, gibt nicht nur Aufschluss über den aktuellen Zustand der Ostsee, sondern lässt auch Rückschlüsse auf langfristige Umweltveränderungen zu. Das Boknis-Eck-Team wird an Bord der LITTORINA über die Ergebnisse der Zeitreihenmessung informieren und das Forschungsschiff LITTORINA mit typischen Forschungsgeräten wie dem Kranzwasserschöpfer oder der Secchi-Scheibe vorstellen.
Die Zeitserienstation Boknis Eck ist auch das Thema des ersten Vortrags beim „Ozean im Hörsaal" des Ostsee Info-Centers. Um 16 Uhr erklärt Sinikka Lennartz vom GEOMAR dort, welche Erkenntnisse die Wissenschaft dem Datenschatz aus der Ostsee bereits entlocken konnte. Um 17 und um 18 Uhr schließen zwei Vorträge von Dr. Mark Lenz und Dr. Florian Weinberger vom GEOMAR und vom Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft" an. Es geht um die Themen Mikroplastik und die Gefahr für Meeresorganismen sowie die Frage, wie Ökologie und Badetourismus an der Ostseeküste zusammenpassen.
An der Hafenspitze im Stadthafen präsentiert sich der Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft" in einem Ausstellungszelt mit Exponaten zum Entdecken und Mitmachen rund um die Themen „Überfischung" und „Ozeanbeobachtung". Überfischung bedroht nicht allein die Bestände der Weltmeere, auch in der Ostsee sind Arten wie der Dorsch gefährdet. Insgesamt werden weltweit rund ein Drittel der Fischbestände extensiv befischt. Das bedeutet, dass mehr Tiere gefangen werden als nachwachsen können. Doch ab welcher Größe haben sich beliebte Speisefische wie Dorsch oder Scholle schon ausreichend fortgepflanzt? Und mit welchen Methoden werden sie gefangen? Antworten auf diese Fragen können kleine und große Besucher spielerisch finden.
Den Ozean zu beobachten, gehört zu den wichtigsten Grundlagen für die Erforschung der Weltmeere. Dabei setzen Forschende technisch innovative und aufwändige Technik ein. Ob in der Nähe von Küsten oder im offenen Ozean - Messinstrumente der Meeresforscher erheben täglich Millionen an Daten. Auf einem interaktiven Poster können sich Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild von modernen Ozeanbeobachtungssystemen machen und in kleinen Filmen mehr zur wissenschaftlichen Arbeit auf den Weltmeeren erfahren.
Auch das ozean:labor der Kieler Forschungswerkstatt ist in Eckernförde vertreten und dort dem Meeresleuchten auf der Spur. Kinder und Jugendliche erfahren in einem Mitmach-Experiment mehr über die Biolumineszenz bei Meeresbewohnern.
Um in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Tiere, die Brachiopoden, geht es im Projekt BASELiNE Earth. Auf den ersten Blick sehen sie wie Muscheln aus, doch sie haben eine ganz eigene Geschichte, die mindestens 530 Millionen Jahre zurückreicht. Brachiopoden können der Wissenschaft helfen, die Klimageschichte der Erde besser zu verstehen. Wie das funktioniert, können Besucherinnen und Besucher ebenfalls spielerisch herausfinden.
Weitere Informationen und das gesamte Programm der Nacht der Wissenschaft gibt es unter http://www.wissenschafftzukunft-kiel.de/nacht-der-wissenschaft.html.
Links:
www.geomar.de Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
www.ozean-der-zukunft.de Der Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft"
Bildmaterial:
Unter www.geomar.de/n5470 steht Bildmaterial zum Download bereit
Kontakt:
Friederike Balzereit („Ozean der Zukunft", Öffentlichkeitsarbeit), Tel.: 0431 880 3032, presse@ozean-der-zukunft.de
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811, presse@geomar.de
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